Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Huber, Pankraz
Nächster>>>
Huber (Maler)
Band: 9 (1863), ab Seite: 376. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Thaddäus Huber in der Wikipedia
Thaddäus Huber in Wikidata
GND-Eintrag: 143405292, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Huber, Thaddäus|9|376|}}

13. Thaddäus Huber (geb. zu Hollabrunn in Niederösterreich 1744, gest. 27. Februar 1798). Seine Eltern besaßen eine Bauernwirthschaft zu Hollabrunn; der Vater spielte selbst die Violine und der Sohn zeigte gleichfalls Talent für die Musik, in Folge dessen er, als er 10 Jahre alt war, als Sängerknabe im Stifte von Klosterneuburg aufgenommen wurde. Von dort kam er in das Jesuitenseminar nach Wien und endlich in die k. k. Hofcapelle. Während seiner musikalischen Ausbildung beendete er auch die philosophischen Studien. Nunmehr trat er in das Cisterzienserstift Viktring in Kärnthen, verließ es aber, weil der Aufenthalt in diesem Lande seiner Gesundheit nicht zusagte, entsagte aber auch – über Zureden seines Vaters – dem geistlichen Stande. Um eine Anstellung beim Orchester des Hoftheaters sich bewerbend, erhielt er eine solche als Violinspieler. Schon als Sängerknabe hat H. Vespern und andere Kirchenstücke componirt und seine späteren Violinquartette waren ihres reinen Satzes und leichten Styles wegen geschätzt und Kaiser Joseph ließ dieselben oft bei sich spielen. Für den Grafen Johann Dietrichstein schrieb H. jährlich sechs Symphonien. Altmeister Haydn schätzte sehr Huber’s Compositionen und der bekannte Mäcen aller Künste und Wissenschaften, Baron van Swieten, kaufte nach Huber’s Tode seinen ganzen musikalischen Nachlaß. Huber, der ein feines musikalisches Ohr besaß, hatte die Gewohnheit, bei den Aufführungen im Theater, wenn im Orchester jemand fehlte, zu nießen. Diese Nießcorrecturen, welche im Publikum allmälig bekannt geworden, wurden H. später untersagt, worüber sich der damals schon alte Mann sehr kränkte. [Allgemeine Wiener-Musik-Zeitung, redigirt von August Schmidt[WS 1] (Wien, 4°.) 1843, Nr. 35 und 36: „Beiträge zur Tonkünstler-Geschichte Oesterreichs“, von Alois Fuchs. – Gerber (Ernst Ludwig), Neues Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, A. Kühnel, gr. 8°.) [377] Theil II, Sp. 733.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: August Schmidl