BLKÖ:Holfeldt, Contrabassist

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Holfeld, Johann
Band: 9 (1863), ab Seite: 225. (Quelle)
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Ein Holfeldt, nach Anderen Hohlfeld, dessen Taufname nicht bekannt ist (geb. zu Schluckenau in Böhmen 1738, Todesjahr unbekannt), war Virtuos auf dem Contrebasse. Ursprünglich Handelsmann und als solcher in Geschäften in Flandern, mißglückten ihm dort alle Unternehmungen, er gab den Handel sofort auf und verlegte sich auf die Musik, und zwar auf den Contrebaß, den er schon früher mit besonderer Vorliebe geübt hatte. Er brachte es darin bald zu großer Vollkommenheit, widmete sich nunmehr ganz der Musik und reiste 1765 als Contrebaßspieler nach Paris. Dort im Orchester der großen Oper angestellt, ließ er sich mehrmals auf seinem Instrumente, das er mit Meisterschaft spielte, öffentlich hören. 1775 kehrte er auf seines Vaters Wunsch in die Heimat zurück und übernahm dessen Handelsgeschäft, ohne jedoch sein Instrument, auf welchem er für einen der ersten Künstler seiner Zeit galt, aufzugeben. Er dürfte zu Ende des 18. Jahrhunderts gestorben sein. 1775 hörte ihn noch Reichardt auf seiner Reise durch Böhmen voll Bewunderung spielen. [Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 439. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden 1857, R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 436. – Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, G. J. Breitkopf, gr. 8°.), Bd. I, Sp. 659. – Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 650.]