BLKÖ:Hoffinger, Josepha Edle von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Hörger, Firmian |
Nächster>>>
Hofmann, Joseph | ||
Band: 26 (1874), ab Seite: 388. (Quelle) | |||
Josefine von Hoffinger bei Wikisource | |||
Josefine von Hoffinger in der Wikipedia | |||
Josefine von Hoffinger in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 116936045, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Dr. J. E. Veith und dem dualistischen Philosophen Dr. A. Günther, in späteren Jahren auch mit dem Socialpolitiker V. A. Huber in Gemeinsamkeit der Denkarbeit und Weltauffassung innig befreundet. Ihr Hauptwerk, die Frucht zwanzigjähriger Studien, ist ihre Uebersetzung der göttlichen Komödie Dante’s (Wien 1865, 3 Bände) in der sogenannten Schlegel’schen Terzine, eine Arbeit, die sich durch tiefes Verständniß des. Dichters und Treue des Tones auszeichnet. Außerdem erschienen von ihr: „Kronen aus Italiens Dichterwalde“ (Halle 1868), ebenfalls Uebersetzungen, nebst einem Anhange eigener Dichtungen, deren auch einige in der 3. Abtheilung des von ihrem Bruder herausgegebenen Buches: „Licht- und Tonwellen. Ein Buch der Frauen und Dichter“ (Wien 1870; 2. Auflage 1871), neben einer Sammlung ihrer besten Aufsätze über weibliche Erziehung und über unsere großen Dichter sich finden. Wie ihre Gedichte durch reine Form und Tiefe des Gedankens sich auszeichnen, so auch ihre prosaischen Arbeiten durch einfach schönen Styl, Consequenz, Scharfsinn und eine bei keiner anderen deutschen Frau gleich gründliche wissenschaftliche Bildung.
Hoffinger, Josepha Edle von (deutsche Dichterin, geb. zu Wien 8. November 1820, gest. am 25. September 1868 im Schlosse Altmannsdorf in Niederösterreich, einem Gute ihres Bruders). Erhielt eine ausgezeichnete wissenschaftliche Bildung, da sie sich früh entschlossen hatte, ihr Leben dem Unterrichte und der weiblichen Erziehung zu widmen. Ihre Kränklichkeit zwang sie jedoch, nach zehn Jahren ausgezeichneter Dienstleistung als Unter-Vorsteherin des k. k. Civil-Mädchen-Pensionates in Wien früh in das Privatleben zurückzukehren. Ihr Leben war erfüllt von rastlosem Vorwärtsstreben des Geistes, verbunden mit echt weiblicher Sitte und Bescheidenheit, unermüdlichem Wohlthun und strengkatholischer Rechtgläubigkeit ohne jeglichen Fanatismus. Sie war mit dem berühmten Kanzelredner- Lubin (A.), Giuseppa di Hoffinger, elogio (Bassano 1869). – Lagerström (A. v.), Deutsche Frauen (Königsberg 1873, 8°.). – Witte (Karl), Dante-Studien (Halle 1869), S. 352. – (Augsburger) Allgemeine Zeitung 1865, Beil. Nr. 294 u. 295, von V. A. Huber; – dieselbe 1868, Beil. Nr. 279, von A. v. Reumont; – dieselbe 1868, Beil. Nr. 365, von Karl Witte. – Jahrbuch der deutschen Dante-Gesellschaft, Bd. II, S. 384, von V. A. Huber. – Vossische [389] Zeitung 1870, Nr. 83, von Dr. Paur. – Magazin für Literatur des Auslandes 1870 Nr. 13, von Scartazzini. – Leipziger Zeitung 1866, Beil. zu Nr. 1, von Karl Witte. – Ferrazzi (G. I.), Enciclopedia Dantesca, vol. IV, p. 80, 454, 483. – L’Italia Nuova (Florentiner Zeitung) 1871, Nr. 169 e 170, von Dr. Cambon.