Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 52. (Quelle)
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Josua H. oder wie er öfter vorkommt Zebi Hirsch Chotsch, gebürtig aus Krakau, welcher zu Ende des 17. und im 18. Jahrhunderte lebte. Im Jahre 1712 war er Rabbiner zu Lemberg, später kam er in gleicher Eigenschaft nach Metz, Berlin und zuletzt nach Frankfurt a. M., wo er auch starb. Er war ein berühmter Talmudist des 18. Jahrhunderts und sein Streit mit Jonathan Eibenschitz [s d. Bd. IV, S. 11] machte seiner Zeit Epoche. Er gab mehrere Werke heraus. – „Nakjalath Tsebi“, d. i. Die Erbschaft der Ehre (Frankfurt 1721, Fol.); – „Chabbata Deriglah“, d. i. Der Sabbath des Festes (Fürth 1703, 4°.); – „Derek Jecharah“, d. i. Der gerade Weg (Frankfurt 1713); – „Khemdath Tsebi“, d. i. Die Forderung der Ehre (Amsterdam 1706); – sein Hauptwerk aber ist „Pene Josua Api sutra“, d. i. Die Ansichten Josua’s, wovon 4 Bände, der letzte erst von seinem Sohne (1780) herausgegeben, erschienen sind. Sein Streit mit Jonathan Eibenschitz hatte einen heftigen Charakter angenommen. Josua beschuldigte Jonathan geradezu, daß er ein Sabbathianer, d. i. ein Anhänger des falschen Messias Sabbathai Zebi sei, und wie sein Biograph der Rabbiner Dr. M. Duschek berichtet, habe sich Josua dabei unlauterer Mittel bedient. Das Prager Obergericht stellte darüber Josua auch zur Rede und beschuldigte ihn, daß er die Flammen der Zwietracht anfache und nähre. Selbst die Zeit war nicht im Stande den Hader zu bannen, denn die Nachkommen Josua’s, wie jene Jonathan’s, stehen sich heute noch wie einst ihre Urheber feindlich gegenüber. [Jüdischer Plutarch oder biographisches Lexikon der markantesten Männer und Frauen jüdischer Abkunft (Wien 1848, Klopf sen. und Eurich, 8°.) Erstes Alphabet. S. 105. – Fürst (Jul.), Bibliotheca Judaica (Leipzig 1849–1851, Engelmann, 8°.). – Nouvelle Biographie générale … publiée par MM. Firmin Didot frères, sous la Direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1858, 8°.) Tome XXIX, Sp. 792.]–