BLKÖ:Hempel-Kürsinger, Johann Nepomuk Franz von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hemerlein, Karl
Band: 8 (1862), ab Seite: 298. (Quelle)
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Hempel-Kürsinger, Johann Nepomuk Franz von (Secretär bei der vereinigten Hofkanzlei in Wien, geb. zu Biberach im Württembergischen (damals im Vorderösterreichischen) 1774, gest. zu Wien 20. März 1835). Wurde nach dem Tode seines Vaters Franz Anton von Hempel von seinem Oheim, dem churfürstlich salzburgischen geheimen Rathe und Hofkanzler, Franz Anton Freiherrn von Kürsinger, adoptirt und fügte seit dieser Zeit seinem väterlichen Namen Hempel jenen seines Adoptivvaters Kürsinger bei. Er beendete seine juridischen Studien an der damals noch bestehenden Hochschule zu Salzburg, trat 1793 in österreichische Staatsdienste und zwar zuerst bei dem Landgerichte in Ried, kam alsdann zu der ob der ennsischen Staatsgüter-Administration in Linz und wurde, nachdem er die verschiedenen Rangstufen durchgemacht, zuletzt Hofsecretär bei der vereinigten Hofkanzlei in Wien. Noch vor seinem Eintritte in das Geschäftsleben gab er die publicistische Schrift: „Ueber die Vorrechte der Erzbischöfe von Salzburg“ heraus, welche wahrscheinlich einerlei ist mit der in Kaiser’s „Bücherlexikon“ (Bd. III, S. 100) wörtlich wie folgt, angeführten Schrift: „Exemtion von Salzburg von R. V.“ (Salzburg 1794, Mayr, gr. 4°.). Seine verdienstlichsten und noch immer brauchbaren Arbeiten sind die alphabetischen Repertorien der österreichischen Medicinal- und der politischen Gesetze. Sie erschienen unter dem Titel: „Handbuch der Gesetzkunde im Sanitäts- und Medicinalgebiete in alphabetisch-, chronologisch- und materienweiser Zusammenstellung“, 3 Bde. und 1. und 2. Fortsetzungsband, enthaltend den Zeitraum 1821–1831 (Wien 1830–1832, Staatsdruckerei, 8°.); – „Alphabetisch-chronologische Uebersicht der k. k. Gesetze und Verordnungen vom Jahre 1740 bis zum Jahre 1821, als Hauptrepertorium über die, theils mit höchster Genehmigung, theils unter Aufsicht der Hofstellen in 79 Bänden erschienenen politischen Gesetzsammlungen“, 10 Bde. und 1. und 2. Fortsetzungsband, enthaltend die Gesetze und Verordnungen von 1821–1824 und 1825–1829 (Wien 1825–1835, Ritt. v. Mösle’s Witwe, 8°.). Von seiner „Chronik der österreichischen politischen und Justizgesetze“, von welcher die „Oesterreichische National-Encyklopädie“ meldet, daß er sie in Handschrift hinterlassen habe, ist nach Stubenrauch’s „Bibliotheca austriaca“ (Nr. 1683) [299] nur das erste Heft (Gratz 1834, J. A. Kienreich, 8°.) erschienen.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 548 [diese gibt seinen Taufnamen ausdrücklich Joh. Nep. Franz an, überall sonst erscheint er als Joh. Nep. Fr., welche letztere Abkürzung, da Hempel von dem Freiherrn von Kürsinger adoptirt worden, auch Freiherr bedeuten könnte]. –