BLKÖ:Hauser, Mathias Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hauser, Michael
Band: 8 (1862), ab Seite: 83. (Quelle)
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Hauser, Mathias Freiherr (Oberst im Geniecorps, geb. zu Waigheim bei Villingen im Schwarzwalde 2. Februar 1741, gest. zu Wien 20. März 1816). Seine Studien begann H. zu Freiburg, vollendete sie zu Landshut in Bayern und begab sich dann zur vollkommenen Ausbildung, namentlich in der französischen Sprache, nach Paris. 1765 erhielt er auf Verwendung seines Oheims, des Freiherrn Hauser zu Mösburg, eine Professur der Geographie und der deutschen Sprache auf der Universität zu Parma, verließ aber mit empfehlenden Zeugnissen 1771 diesen Posten und ging nach Wien, wo er 30. März 1773 als Lieutenant in das Ingenieurcorps aufgenommen und im folgenden Jahre als Professor der Mathematik angestellt wurde. Hier erwarb er sich durch seine Lehrart nach analytischer Methode, welche er zuerst in den österreichischen Staaten bei dem mathematischen Unterrichte einführte, große Verdienste, wurde 7. Juli 1776 Oberlieutenant; am 23. Februar 1780 Capitän; am 9. October 1788 wirklicher Hauptmann; am 16. März 1796 Major; am 26. Juni 1801 Oberstlieutenant und trat 1803 mit Oberstenscharakter in den Pensionsstand. Im nämlichen Jahre wurde er in den Freiherrnstand erhoben. Von seinem für die damalige Zeit vortrefflichen Lehrbuche: „Analytische Abhandlung der Anfangsgründe der Mathematik“, 2 Thle. (Wien 1778), besitzt die Ingenieur-Akademie das Verlagsrecht, und umgearbeitet und vermehrt gab es in 3 Bänden Major Kluger von Teschenberg (1816–1823) heraus. Auch muß H. die Entdeckung einer vernünftigeren Methode lesen zu lernen, welche sich Prof. L. H. Fd. Olivier (gest. 31. März 1815) angemaßt, vindicirt werden. Hauser hatte nämlich schon 7 Jahre früher, ehe Olivier (1804) mit seiner vermeintlich neuen Methode auftrat, ein Schriftchen herausgegeben, betitelt: „Methode, das Schreiben und Lesen ohne Buchstabiren zu lehren, zur Erleichterung des ersten Unterrichtes der Kinder“ (Wien 1796, Trattnern, 8°.). Man vergleiche darüber die von J. C. F. Gutsmuth’s[WS 1] herausgegebene Bibliothek der pädagogischen Literatur, 1803, S. 561. H.’s verdienstvoller, namentlich als Genie-Officier ausgezeichneter Sohn, der als Opfer in seinem Berufe fiel, ist der Genie-Oberstlieutenant Georg Freiherr von Hauser [s. d. S. 81].

Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon von Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 94. – Oesterreichische National-Encyklopädie, herausg. von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 524 [unter dem Namen Haußer]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, Joh. Ambr. Barth, gr. 8°.) S. 1037 [auch als Hausser]. – Annalen der Literatur und Kunst in den k. k. österreichischen Staaten (Wien, Degen), III. Jahrg. (1804), Intelligenz-Blatt Nr. 7, , Sp. 53. – Freiherrnstands-Diplom vom 29. Juni 1803. Wappen. Im blauen Schilde ein silberner Pfahl, den zur Rechten ein natürlicher auf grünem Hügel gestellter Schwan, zur Linken ein sechseckiger silberner Stern begleiten. Den Schild deckt die Freiherrnkrone, auf der sich ein in’s Visir gestellter gekrönter Helm erhebt, auf dessen Krone der Schwan des Schildes gestellt ist.

Anmerkungen (Wikisource)