Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hafner, Karl
Band: 7 (1861), ab Seite: 187. (Quelle)
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Haffner, Karl[WS 1] (Possendichter, geb. in Leipzig um 1815). Lebte als Theaterdichter anfänglich in Pesth, später in Wien, wo er mit der Gewinnung des zweiten Preises für ein Volksstück im Jahre 1841 die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich lenkte. Das Stück hieß das „Marmorherz“, und war ein romantisch-komisches Volksmärchen mit Gesang, fand allgemeinen Beifall, den es auch verdiente, war aber auch der einzige glückliche Wurf, den die Muse des Possendichters gethan. Mehrere Stücke, die später folgten, fanden weder vor Publikum noch Kritik Gnade. Der Verfasser gab dieselben unter dem Titel: „Oesterreichisches Volkstheater“, 3 Bde. (Leipzig 1846 u. f., 8°.), heraus. Sie enthalten: Der 1. Band das schon erwähnte „Marmorherz“; „Der wilde Jäger oder das rothe Häuschen“, Charakterskizze mit Gesang in 3 Abth.; „Der Tod und der Wunderdoctor“, komisches Märchen mit Gesang in 3 Abth. Der 2. Band: „Die Thränenquelle“, romantisch-komisches Märchen mit Gesang in 2 Abth.; „Die Wiener Stubenmädchen oder der Ball in der Schusterwerkstatt“, Posse mit Gesang in 2 Abth.; und „Der Stock im Eisen oder das schwarze Weib im Wienerwalde“, romantisch-komisches Volksmärchen mit Gesang in 4 Abth. Der 3. Band: „Peter Kranau oder der Räuber und sein Kind“, Drama mit Gesang und Tanz in 2 Abth., „Asmodus, der hinkende Teufel oder eine Promenade durch drei Jahrhunderte“, komischer Bilderkasten mit Gesang und Tanz in 3 Abth.; „Der Zeitgeist oder ein Besuch aus der Vorzeit“, komisches Phantasiegemälde mit Gesang in 3 Abth. Ein anderes in obiger Sammlung nicht aufgenommenes[WS 2] Zauberspiel: „Das grüne Band“, welches 1842 zur Aufführung kam, fiel gleichfalls durch. Gegenwärtig (1861) befindet sich H. in Wien und war noch jüngst bei dem Theaterdirector Treumann als Theaterdichter angestellt.

Der Humorist, herausg. von M. G. Saphir, [188] 1841 (V. Jahrg.) Nr. 83: „Saphir’s Kritik über Haffner’s Marmorherz“. – Briefe aus Wien von einem Eingeborenen (Hamburg 1844, Hoffmann u. Campe, 8°.) Bd. II, S. 74 [Dieser Eingeborne schreibt über Haffner: „H. ist verschollen, wiewohl er einst sogar ein Preisstück für 50 Ducaten lieferte, wofür ich nach meinem kritischen Dafürhalten kaum 50 bayerische Groschen gegeben haben würde.“] – Sonntagsblätter von L. A. Frankl (Wien, gr. 8°.) 1842 (I. Jahrg.) S. 53 [über H.’s „Thränen-Quelle“]; S. 502 [über das Zauberspiel: „Das grüne Band“]. – Seidlitz (Julius Dr.), Die Poesie und die Poeten in Oesterreich im Jahre 1836 (Grimma 1837, J. M. Gebhardt, 8°.) Bd. II, S. 91. [Seidlitz schreibt über H. Folgendes: „Carl Haffner, eigentlich ein geborner Leipziger, aber in Pesth (1836) als Theaterdichter lebend, schreibt schlechte Gelegenheitsgedichte und noch erbärmlichere Melodramen. Zuweilen macht er auch einen Geniestreich und tritt als Schauspieler auf. Er ahmt darin Shakespeare nach. Mit dem Redacteur des „Spiegel“ rauft er sich beständig und schlägt Schlachten trotz Julius Cäsar. Ist’s ein Landkrieg? ist’s ein Seekrieg? ist’s ein Frosch- und Mäusekrieg? Ich weiß es nicht.“] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe den 2. Artikel Schlechter, Karl.
  2. Vorlage: aufgenomenes.