BLKÖ:Habermann, Musikerfamilie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Habermann, Karl von
Band: 6 (1860), ab Seite: 117. (Quelle)
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Der obige Franz Johann Habermann besaß zwei Brüder, Anton und Karl, und einen Sohn Franz Johann (II.), alle drei Musiker. Anton (geb. zu Königswart 1704, gest. zu Prag 14. Jänner 1787) war Tonsetzer, Baßtrombonist und trefflicher Violinspieler, er componirte viel Kirchenmusik und für sein Instrument, das er meisterhaft blies. In seinen letzteren Jahren beschäftigte er sich viel mit dem Studium der Astronomie. – Karl (geb. zu Königswart 1712, gest. 4. März 1766), der jüngste Bruder des Franz Johann (I). und Anton, spielte so vortrefflich die Posaune, daß ihr in der weltlichen wie in der kirchlichen Capelle ein Platz eingeräumt wird. Er componirte auch Messen und Offertorien. – Franz Johann (II.) (geb. zu Prag 1750, gest. wann?), Sohn des Franz Johann (I.) besuchte die Schulen in Prag und hörte daselbst die Philosophie. Den musikalischen Unterricht erhielt er von seinem Vater, der ihn zum tüchtigen Contrapunctisten und Organisten heranbildete. Als der Vater im Jahre 1783 starb, folgte ihm der Sohn in der Stelle des Chorregenten an der Decanatkirche zu Eger, welche er noch zu Anfang dieses Jahrhunderts bekleidete. Er hat auch Messen, Offertorien, Gradualien u. m. A. componirt [Ueber Franz Johann (I.) und zum Theile auch über Anton, Karl und Franz Johann (II.) (über letztere drei ausführlicher nur in Dlabacz) vergl.: Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgem. histor. Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 533. –Oesterr. National-Encyklopädie, herausg. von Gräffer und Czikann (Wien 1835, Selbstverlag, 8°.) Bd. II, S. 459. – Riegger, Statistik von Böhmen, Heft XII, S. 234. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 289. – Gaßner (F. S. Dr. ), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in Einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, schm. 4°.) S. 393 [mit sehr dürftigen Angaben und dem irrigen Sterbejahre 1785]. – Gerber (Ernst Ludw.), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. I, Sp. 568 [nach diesem heißt er Johann und ist 1712 zu Prag geboren]. – Desselben: Neues hist. biographisches Lexik. der Tonkünstl. (Leipzig 1812, Kühnel) Bd. II, Sp. 459.]