BLKÖ:Haagleitner, Caspar

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Haager
Band: 6 (1860), ab Seite: 96. (Quelle)
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Haagleitner, Caspar (Geistlicher, geb. in Tirol). Lebte zu Anfang dieses Jahrhunderts in seinem Berufe zu Hopfgarten im Brixenthale und stellte die Behauptung auf, daß Niemand verbunden sei, die unter der Herrschaft des französischen Kaisers eingesetzten und vom Papste nicht bestätigten Priester anzuerkennen. Er wurde deshalb eingekerkert, aber beim Ausbruche des Aufstandes unter Andreas Hofer wieder in Freiheit gesetzt. Diese Meinung Haagleitner’s fand Anhänger und in dem Bauern Manhard (genannt Manzl) einen eifrigen Verbreiter. Gemeinschaftlich und abwechselnd mit seinem Weibe predigte nun Manhard, weihete Glocken und verrichtete sonstige religiöse Ceremonien nach Haagleitner’s Beispiel. So hatte sich nach und nach die Secte der Manharter (falsch Mainhardianer) gebildet, die, obwohl stets schwach, doch bis in die neuesten Zeiten sich erhalten hat. Alois Flir (s. d. IV, 267) hat über dieselbe die interessante Monographie: „Die Manharter. Ein Beitrag zur Geschichte Tirols im 19. Jahrhundert“ (Innsbruck 1852), veröffentlicht.

J. Meyer, Das große Conversations-Lexikon (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Bd. XIV, S. 503.