Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Gutrath, Rupert
Band: 6 (1860), ab Seite: 47. (Quelle)
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Gutsmann, Oswald (Sprachforscher, geb. zu Grafenstein in Kärnten 4. August 1727, gest. zu Klagenfurt 1790). Beendete zu Krems die Humanitätsclassen und trat im October 1748 bei St. Anna in Wien in den Orden der Gesellschaft Jesu. Nach zurückgelegtem Noviziat wurde er Repetens humaniorum zu Leoben in Steiermark, lehrte in den Grammatikalclassen zu Gratz drei Jahre, und wurde Präfect in der Theresianischen Ritterakademie. Nachdem er sich der dritten Ordensprüfung zu Neusohl unterzogen hatte, wurde er 1764 Missionarius und Operarius Vindicus. Nach Aufhebung des Ordens der Gesellschaft Jesu verblieb er als k. k. Missionär zu Klagenfurt, wo er auch im Alter von 63 Jahren starb. Er gab folgende sprachliche Werke heraus: „Windische Sprachlehre“ (Klagenfurt 1777, Kleinmayr, 8°.); – „Gründliche Anleitung, die wendische Sprache in kurzer Zeit und auf die leichteste Art von selbsten zu erlernen, nebst Verzeichniss windischer Stammwörter“ (verb. [48] und verm. Aufl. Cilly 1786, Jenko, und vierte verb. Aufl. Klagenfurt 1799, Kleinmayr); – „Deutsch-Windisches Wörterbuch, mit einer Sammlung der verdeutschten windischen Stammwörter und einiger vorzüglicheren abstammenden Wörter“ (Klagenfurt 1789). Ueberdieß veröffentlichte er anonym in windischer Sprache Predigten bei Kleinmayr in Klagenfurt (1770).

Annalen der Literatur und Kunst in den österreichischen Staaten (Wien, I. V. Degen, 4°.) II. Jahrg. (1803) 1, Bd. Intelligenzblatt Nr. 8 (März) Sp. 63. – Stoeger (Johann Nep.), Scriptores Provinciae austriacae Soc. Jesu (Wien 1856, Lex. 8°.) S. 114. – Oesterreich. National-Encyklopädie, herausg. von Gräffer u. Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 443.