BLKÖ:Graff, Anton Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 301. (Quelle)
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Graff, Anton Freiherr (Hußaren-Oberst, geb. zu Malam in Siebenbürgen 1769, gefallen auf dem Felde der Ehre an der Traunbrücke zwischen Steinakirchen und Kremsmünster 31. October 1805). Sohn des tapferen Generalmajors Johann Anton Freiherr von Graff (siehe den Folgenden). Trat, 15 Jahre alt, als Cadet in das Huß.-Reg. Barko. Schon im nächsten Jahre (1785) wurde er Unterlieutenant, im Verlaufe des Türkenkrieges Rittmeister und im Aug. 1794 Major im Regimente. Im Oct. 1795 zeichnete er sich bei Vertreibung des Feindes auf dem rechten Rheinufer von Mainz, dann am 19. Oct. bei der Brückenschanze von Neuwied besonders aus. Nun zum slavon.-croat. Gränz-Hußarencorps und 1796 zu Graf Wurmser-Hußaren übersetzt, nahm G. im April bei dem Streifzuge des Generalen Klenau nach Governolo thätigen Antheil, und wurde dabei durch 2 Schüsse schwer verwundet. Nun rückte er zum Oberstlieutenant (November 1800) und am 1. Sept. 1805 zum Obersten bei Kaiser-Hußaren vor. Im Feldzuge dieses Jahres wurde G. zuerst mit dem Regimente (im October) zur russischen Armee an den Inn und dann zum Corps des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Merveldt eingetheilt. Letzteres sollte den Rückzug der österr. Armee nach Oberösterreich decken und dem feindlichen Vordringen Einhalt thun. General Schustek wurde am 31. bei dem Rückzuge von Ried, zwischen Steinakirchen und Kremsmünster angegriffen, und nothdürftig von 2 Bataillonen russischer Jäger unterstützt. Da warf sich Oberst G. mit seinen Hußaren und vier Bataillonen Walachen und Peterwardeiner Gränzern allein dem weit überlegenen Feinde entgegen, und hielt denselben bis zum Abend auf, um die Brücke über die Traun, nachdem alle Truppen über dieselbe gezogen waren, zu zerstören. Groß war der Verlust der braven Hußaren, das Regiment war auf 200 Dienstbare herabgesunken und sein Commandant [302] an der Spitze seiner tapferen Schaar gefallen.

Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 783. – Freiherrn-Diplom vom 22. Oct. 1763. Schon dem Vater des Obigen, Johann Anton Graff (siehe d. Folg.) wurde in Folge des Marien-Theresien-Ordens, den er besaß, der Freiherrnstand verliehen. – Wappen. Gevierteter Schild mit Herzschild. Herzschild: In Roth ein aufgerichteter rechtsschreitender goldener Löwe, in der rechten Pranke ein entblößtes Schwert haltend. 1 u. 4 in Blau eine weiße Mauer aus Quadern mit drei Schießlöchern und drei Zinnen. 2 u. 3 in Gold ein einwärtsgekehrter schwarzer Adler mit offenem Schnabel, roth ausgeschlagener Zunge, ausgebreiteten Flügeln und von sich gestreckten Krallen. Den Schild deckt die Freiherrnkrone; auf derselben stehen drei gekrönte Helme; auf dem rechten Helme der Adler von 2 u. 3, auf dem mittleren der Löwe des Herzschildes, auf dem linken ein mit den Sachsen nach innen gekehrter blauer Adlersflügel aus einer weißen Quadermauer hervorwachsend.