BLKÖ:Graf (Graff), Freiherr von Ehrenfeld, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 300. (Quelle) | |||
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Davidovich Anfangs Nov. 1796 nach Salurn, wurde G. als Hauptmann und landschaftlicher Commissär in das Hauptquartier nach Neumarkt gesendet, um Nachrichten von der Armee des Generals der Cavallerie Wurmser einzuholen. In Cavalese angekommen, erfuhr er, daß der Feind in Primiero bereits eine Contribution ausgeschrieben habe, und zur Besetzung des Ortes schreite. G. eilte nun mit 30 Freiwilligen der Loviser Landesschützen-Compagnie jenem Orte zu, errichtete in 48 Stunden zwei Schützencompagnien, besetzte die Pässe, und vereitelte hiedurch das Vorhaben des Feindes. Um einem feindlichen Ueberfalle zuvorzukommen, rückte er am 31. Oct. mit einer aus 40 Mann bestandenen Patrouille gegen Masi vor, stieß außerhalb Borgo auf 2 feindliche Colonnen und hielt sie über 2 Stunden auf. Indessen war Rittmeister Schäffer von den Stabsdragonern herbeigeeilt, während G. die in Strigno befindlichen Schützen zur Unterstützung herbeiholte. Mit diesen warf er sich in die Flanke des viermal stärkeren Feindes und warf ihn zurück. Am 4. Nov. hatte G. den Auftrag erhalten, Levico zu nehmen. Die Franzosen zogen sich bei seiner Annäherung nach Caldenozzo zurück. G. detachirte zum Angriffe 2 Schützencompagnien gegen Levico, um den Feind in der Flanke zu nehmen; griff ihn mit der übrigen Mannschaft in der Front an und warf ihn aus Caldenozzo zurück, so daß die in Pergine stehende größere feindliche Abtheilung sammt ihrem Geschütz noch in derselben Nacht nach Trient sich zurückzog. Tags darauf stellte G. die Verbindung mit Pergine und Trient her, und vereinigte sich mit der Colonne des Oberstlieutenants Säulen. Am 6. rückte G. gegen Vigalo vor. Den Angriff auf die Stellung des Feindes im Friedhofe vereitelte der eingetretene Nebel, jedoch die Verfolgung auf seinem Rückzuge gelang vollends, da die ganze Abtheilung bei Aquaviva in die Hände der österr. Hußaren fiel. Im Treffen bei Caliano (7. Nov. d. J.) beschloß G., von Lavarone, über St. Sebastiano und Serrata, durch Val Irragnolo, den Feind im Rücken anzugreifen. Er schickte nun einen Theil seiner Leute auf die Anhöhen des Castells Boseno, er selbst aber marschirte mit 70 Mann nach Serrata. Als er erfahren hatte, daß auf den Anhöhen von Irragnolo bei [301] 600 Franzosen stünden, ließ er in den Dörfern Sturm läuten, postirte Weiber und Kinder mit Schützen vermischt aus den Anhöhen und befahl, auf den ersten Schuß durch Lärmen und Steinwerfen die Aufmerksamkeit des Gegners auf diesen Punct zu lenken. Indessen griff Hauptmann Liebener im Centrum an und jagte den Feind bis Roveredo zurück. Noch in der nämlichen Nacht zog sich die Haupttruppe der Franzosen aus dem letzteren Orte, und Tyrol war vom Feinde befreit. Zu Anfang des J. 1797 commandirte G. zwei Abtheilungen Schützen, warf die Franzosen bei Primör und nahm ihnen das schon besetzte Castell della Bettola ab. Nachdem das Hofdecret vom 5. März 1797 entschieden hatte, daß auch die Tyroler Landesschützen-Officiere Anspruch auf den Theresien-Orden haben, schritt G. nachträglich um denselben ein, und erhielt ihn am 18. August 1801 und im darauf folgenden Jahre den Freiherrnstand. 1803 wurde er Major, schied aber 1811 aus der Armee aus.
Graf, auch Graff, Freiherr von Ehrenfeld, Johann (Major und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. in Tyrol in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts). War anfänglich Wechsler und Spediteur in Bozen. Als aber das Jahr 1796 die Söhne Tyrols zur Vertheidigung ihres Vaterlandes rief, wurde G. Commandant der Landesschützen. Nach dem Rückzuge des Feldmarschall-Lieutenant- Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851 u. f.) II. Bd. S. 782. – Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria-Theresien-Orden (Wien 1857, Staatsdruck., 4°.) S. 617 u. 1743. – Freiherrn-Diplom vom 10. März 1802. – Wappen. Gevierteter Schild mit Herzschild. Herzschild: in Silber ein rother gekrönter Adler mit ausgebreiteten Flügeln. 1 u. 4 in Gold ein schwarzer Greif, 2 u. 3 in Roth eine silberne, im Schnabel einen Oelzweig tragende, dem rechten oberen Winkel zufliegende Taube. Den Schild deckt die Freiherrnkrone; auf derselben drei gekrönte Helme, deren mittlerer in’s Visir gestellt, die äußern zu einander gekehrt sind. Auf dem rechten Helme ist der Greif von 1 u. 4 links gewendet; auf dem linken drei vorwärts geneigte Straußfedern, die erste und dritte roth, die mittlere silbern.