Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 121. (Quelle)
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'Gegő, Alexius (Franciskanermönch und Theolog, geb. zu Csik-Tapolcza im Szekler Lande 25. März 1805, gest. 9. Oct. 1844). Die Religiosität seiner Mutter und die Nähe des siebenhundertjährigen Klosters von Csiksomlyó, veranlaßten seinen Eintritt in den Orden der Franciskaner. Nun brachte er die ersten Jahre zu Malaczka im Preßburger Comitat zu, hörte die philosophischen und theologischen Studien zu Stuhlweißenburg, Tyrnau und Preßburg, und trat 1831 das Predigeramt an; später wurde er nach Pesth als ung. Sonntagsprediger versetzt; dort hatte er großen Zulauf, und, die Religion zu polit. Zwecken benützend, hob er den Patriotismus als eine von Gott gebotene Pflicht hervor. Vielleicht war dies auch die Ursache seiner plötzlichen Entfernung von Pesth. In Steinamanger, wohin er ging, setzte er seine Predigten fort und Alles strömte herbei, wenn er unter freiem Himmel Gottes Wort verkündete. Die Stände des Eisenburger Comitates wählten ihn zum ordentlichen Professor der ungar. Sprache und Literatur am Lyceum zu Steinamanger, aber diese Wahl wurde nicht bestätigt. G. trat nun eine Reise an zu den in der Moldau lebenden Ungarn, um das unter fremden Verhältnissen gelockerte National-Bewußtsein aufzufrischen und die fernen Söhne des Vaterlandes an ihr Stammland zu knüpfen. Die ungar. Gesellschaft der Wissenschaften, deren correspondirendes Mitglied er seit 1835 war, unterstützte G.’s Unternehmen. Nach seiner Rückkehr legte er der Akademie die Ergebnisse seiner Reise vor, welche unter dem Titel: „A moldvai magyar telepekről“, d. i. Ueber die ungar. Colonien in der Moldau (Ofen 1838) im Drucke erschienen. Um unter den Moldauer Ungarn leben zu können, bewarb er sich um die Caplanstelle beim Custodiat von Constantinopel. Es wurde ihm nur ein Posten in Odessa angewiesen. Nachdem er den Austritt aus seinem Orden erwirkt, wurde er Caplan im Dienste des Grafen Felix Zichy, welcher auch 1844 Gegö’s Aufnahme als Priester des Veszprimer Comitates erwirkte, als welcher er während des Landtages in der Salvatorkirche zu Preßburg zahlreich besuchte Kanzelvorträge in ungar. Sprache hielt. Aber noch in demselben Jahre raffte den noch nicht 40jährigen der Tod hin. Außer den erwähnten Schriften gab er noch heraus: „A ker, vallás boldogítója az egyes embernek és köztársaságnak“, d. i. Die christl. Religion ist die Beglückerin des einzelnen Menschen und des Staates (Preßburg 1832); – „Magyarország rövid földleírása“, d. i. Kurze Geographie von Ungarn (Pesth 1834), nach Albach; – „Egyházi beszédek“, d. i. Predigten (Pesth 1836); – „Magyar ország törtenete“, d. i. Geschichte Ungarns (Pesth 1833 u. 34); – „Math. phys. földleírás“, d. i. Math.-phys. Erdbeschreibung (Pesth 1837), nach Albach (s. d. J. Bd. S. 9); – „Az egyenes lelkü hivatal viselő“, d. i. Der gewissenhafte Beamte (Güns 1838). In der Beilage des „Jelenkor“, d. i. Gegenwart, „Társalkodó“, d. i. Gesellschafter, erschienen von ihm mehrere historische und biographische Aufsätze, als: Die alten Burgen und Burgruinen des Eisenburger Comitates; – Der philantropische Verein von Steinamanger; – Die Mädchen-Erziehungs-Anstalt zu Rohoncz; – Die Ritter von Rhodus und Soliman; – Dem Andenken des Domherrn und Abten Joh. Szabó; – Ueber das Pfingstkönigthum von Csepreg u. m. a. In der neuen Folge des „Tudománytár“, [122] d. i. Magazin für Wissenschaft, 5. Band: Ueber die bosnischen Brüder des St. Franciskanerordens; – im 13. Bande: Abhandlung über die Geschichte Bosniens. Auch lieferte G. einen Beitrag von Szekler Wörtern zu dem von der ungar. Akademie herausgegebenen „Tájszótár“, d. i. Idiotikon.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreib. Von Jakob Ferenczy und Josef Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich) S. 153. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. ungr. Conversations-Lexikon der neueren Zeit (Pesth 1851, G. Heckenast, 8°.) III. Bd. S. 605. –