Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 343. (Quelle)
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Franz, Stephan (Musikus, geb. zu Wien 26. Nov. 1785, gest. ebenda 19. Dec. 1855). Erhielt den ersten Unterricht in der Violine von seinem Vater Karl Franz[WS 1], Kammermusikus in der Capelle des Fürsten Esterházy [vergl. über diesen: Gerber Histor. biogr. Lex. der Tonkünstler, Leipzig 1790, I. Sp. 439], kam, 9 Jahre alt, als Sopranist in’s Josephstädter Piaristen-Kloster, besuchte zugleich die Humanitäts-Classen und bildete sich bei Albrechtsberger im Generalbasse aus. Um sich dem Kaufmannsgeschäfte zu widmen, eignete er sich die dazu nöthigen Kenntnisse an, als ihm (1803) ein reicher Mann antrug, Musiklehrer seinem Sohne und erster Violinist im Quartett zu sein, welches er unterhielt. Franz, damals 18 Jahre alt, nahm den Antrag an; blieb 3 Jahre in diesem Dienste und wurde 1807 Musikdirector der kleinen Capelle eines reichen Edelmannes im Stuhlweißenburger Comitate. 6 Jahre leitete er die Capelle und componirte in der freien Zeit fleißig. Nachdem sein Contract zu Ende war, erhielt er im Orchester des Theaters an der Wien eine Stelle als erster Violinist und kam bald darauf zur Hofcapelle, wo er 1816 die Hof-Violinisten-Stelle bleibend erhielt. In gleicher Zeit ertheilte er Unterricht, der ihn bald so in Anspruch nahm, daß er 1818 seine Stelle aufgab, bis er 1828 als Orchester-Director des Hofburgtheaters neuerdings Mitglied dieser Capelle wurde, deren Leiter er bis an sein Ende blieb. Franz hat viel componirt: Ouverturen, Entreacts, eine Messe, Quintetten, [344] Quartetten, Trio’s und Duo’s für die Flöte, Violine und andere Instrumente; auch hat er viele Werke von Beethoven, Onslow, Ries und Hey für das Orchester arrangirt. Seine Compositionen befinden sich meist in Handschrift.

Wiener Conversationsblatt (Theater-Zeitung), redigirt von Ad. Bäuerle, 1855, S. 1182: „Nekrolog“ von F. Luib. – Neue Wiener Musik-Zeitung von Glöggl, 1856, Nr. 1, S. 4: „Nekrolog.“ – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 100.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Karl Franz (Musiker) (Wikipedia).