Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Frank, Jakob
Band: 4 (1858), ab Seite: 318. (Quelle)
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Frank, Ignaz (Rechtsgelehrter, geb. zu Nagy-Károly 24. März 1788, gest. 4. März 1850). Den Elementar- und Gymnasial-Unterricht genoß er in seinem Geburtsorte; 1803 trat er mit dem Beinamen Hieronymus in den Piaristen-Orden. 1806–8 war er zu Schemnitz Lehrer der untern lateinischen Schulen; 1809 und 10 hörte er in Waitzen die Philosophie; 1810 erhielt er die philosophische Doctorswürde. 1811 war er Lehrer in der Pesther Nationalschule, trat aber in diesem Jahre aus dem Orden und hörte von 1811–14 die Rechts- und Staatswissenschaften auf der Universität zu Pesth. 1815 wurde er Doctor der Rechte, 1819 Professor des ungar. Civil- und Strafrechtes an der königl. Akademie von Kaschau, kam 1827 in gleicher Eigenschaft an die Universität nach Pesth und erhielt 1846 den Titel eines königl. Rathes. Von seinen Arbeiten erschienen im Drucke: „Adományok eredetéről“, d. i. Ueber den Ursprung der Schenkungen; – „Észjogtani vázlat“, d. i. Skizze des Vernunftrechtes; – „Magyar büntetőjogtan“, d. i. Die Lehre des ungar. Strafrechtes; – „A köz-igazság törvénye Magyarországban“, d. i. Ungarisches Gemeinrecht, 2 Bde. (Ofen 1845–47); – „Specimen elucubr. Instit. Juris civilis hung. continens praecognita et Doctrinam de Donatione Regia“ (Cassoviae 1823); – „Principia Juris Civilis Hungarici“, 2 Bde.“ (Pesth. 1829); – „Ősiség“, d. i. Aviticität. F. hat in der ungar. Rechtsliteratur eine neue Bahn eröffnet; für die Vervollkommnung des Systems und für die historisch beleuchtete Hermeneutik der Gesetze hat vor ihm Niemand so viel geleistet, als er. Anfangs 1850 wurde er zu den Conferenzen behufs der Unterrichts-Angelegenheiten nach Wien berufen. Seine Melancholie, die schon früher sein Leben getrübt, entwickelte sich nun immer mehr und machte ihn zum Selbstmörder.

Tóth (Lörincz), Jogtudományi s törvénykezési tár, d. i. Magazin für Rechtswissenschaft u. Gerichtspflege (Pesth 1855, Heckenast, 8°.) 3. Hft. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jakob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich) S. 147 [nach diesem geb. 1790]. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Ungar. Conversat.-Lexikon der neueren Zeit (Pesth 1850, Heckenast) III. Bd. S. 486.