BLKÖ:Foyta, böhmische Künstlerfamilie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 310. (Quelle)
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Foyta, böhmische Künstlerfamilie. Erasmus I. (geb. zu Zlonicz um 1714, gest. zu Raudnitz), war Chorregens in Melnik und Raudnitz und ein vortrefflicher Organist. Er hatte 3 Söhne Erasmus II., Ignaz und Wilhelm; der Erstere war Discantist an der Cathedrale zu Leitmeritz (1756), spielte auch Violine und starb arm. – Ignaz (geb. 1748, gest. zu Prag 20. März 1808), war ein trefflicher Violinspieler, der seine Kunst im Orchester der Kreuzherrn und des Theaters ausübte. 1778 erhielt er eine Anstellung als kaiserl. Hofmusikus in St. Petersburg, wo er 20 Jahre blieb und dann krankheitshalber mit Pension in seine Heimat zurückkehrte. – Wilhelm, des Erasmus jüngster Sohn, war Nachfolger im Amte des Chorregens, welches sein Vater bekleidet hatte. Ein Vetter des Erasmus I., Franz (gest. 1776), war auch ein ausgezeichneter Violinist und viele Jahre Musikdirector des Theaters in Prag, wo er, 64 Jahre alt, starb. Seiner Familie hinterließ er eine reiche Sammlung von Musikalien, Opern, Simphonien u. d. m. – Ein anderer Namens Joseph war Violinspieler und ein gesuchter Musiklehrer und – Martina (gest. 1764), war Cisterciensernonne zu Marienthal in der Oberlausitz und aus Raudnitz in Böhmen gebürtig. 1750 dirigirte sie die Musik ihres Stiftes und war eine vortreffliche Sängerin und Orgelspielerin.

Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allg. histor. Künstler-Lexikon für Böhmen (Prag 1815, Haase, 4°.) I. Bd. Sp. 418 [gibt Nachricht über Erasmus Foyta Vater u. Sohn, über Franz, Ignaz, Joseph, Martina und Wilhelm Foyta]. – Schilling (Gustav Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, Neidhard, gr. 8°.) S. 100 [über Joseph F.]. – Gerber (Ernst Ludw.), Histor.-biogr. Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, gr. 8°.) I. Bd. Sp. 431 [über Franz und Ignaz].