BLKÖ:Ferrari-Toretti, Giovanni

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 197. (Quelle)
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Ferrari-Toretti, Giovanni (Bildhauer, geb. zu Crespano 1744, gest. zu Venedig 1826). Der Lehrer des großen Canova. Kam, 11 Jahre alt, zu seinem Oheim Gius. Bernardi Toretti, einem geschickten Bildhauer, der den Neffen in seiner Kunst unterrichtete, welcher zum Danke den Namen seines Wohlthäters dem eigenen beifügte, wie es dieser zuvor nach seinem Oheim Toretti gethan hatte. Giovanni arbeitete zu Mantua, Modena, Bologna, mehrere Jahre in Rom und zuletzt in Venedig, wo sich mehrere seiner Werke in den Kirchen, Palästen und Gärten befinden. Zur Zeit, als Ferrari in Carbonara und später in Venedig arbeitete, war Canova sein Schüler. F. starb als Greis im Alter von 82 Jahren, bis an seinen Tod, der ihn plötzlich überraschte, heitern Sinnes. Unter seinen Arbeiten sind zu nennen: die Statuen der „Klugheit“ und des „Rathes“, im Garten der Familie Tiepolo zu Carbonara; – in der Kirche des S. Biagio in Venedig das Grabdenkmal des Admirals Emo, welches vordem in der Servitenkirche, dann in jener des h. Martin stand und im J. 1817 in die des heil. Biagius übertragen wurde [siehe die Quellen]; – in der Kirche des heil. Jeremias ebenda am Altar das prachtvolle, doch barocke Tabernakel und zu beiden Seiten die Statuen des „H. Petrus“ und „H. Jeremias“; – eine „Psyche“, in Marmor und mehrere Statuen im Prato della Valle zu Padua, sind Werke seines Meißels.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgem. Künstler-Lexikon (München 1835, 8°.) IV. Bd. S. 293 [meldet in diesem Artikel von einem Monumente für Angelo Emo, welches Canova zu Rom in S. Biagio demselben Helden errichtete. Das ist ein Irrthum. Canova’s Denkmal für Angelo Emo befindet sich im Arsenal zu Venedig und jenes des Ferrari-Toretti in der S. Biagio-Kirche zu Venedig]. – Müller (Fr.), Die Künstler aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857, Ebner und Seubert, gr. 8°.) II. Bd. S. 37.