Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 145. (Quelle)
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Faragò, Joseph (Bildhauer, geb. in Ungarn 1822). Bauernsohn, diente als Knecht bei einem Pfarrer in Ungarn. Durch seine Schnitzwerke, die er aus eigenem Antriebe, leider nach schlechten Mustern verfertigte, zog er die Aufmerksamkeit des Pfarrers auf sich, der ihn sofort nach Pesth schickte, wo sich eine Gesellschaft bildete, die den talentvollen Jüngling unterstützte. Er erhielt vorerst den nöthigen Unterricht und kam dann zum Bildhauer Casagrande nach Erlau, wo er schöne Fortschritte machte und im J. 1846 ein aus Holz geschnitztes Modell zu einem Altar der heil. Dreieinigkeit in die Pesther Ausstellung schickte, das dort allgemeine Aufmerksamkeit erregte. Später vollendete er eine Dreifaltigkeitssäule, deren Aufrichtung in Pesth beschlossen wurde. Seine Arbeiten verrathen eine seltene technische Kunstfertigkeit; die geistige Durchdringung ist bei einer so lange vernachlässigt gebliebenen Erziehung nicht zu erwarten.

Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) 1846 (V. Jahrg.) S. 118, 936.