BLKÖ:Füger von Rechtborn, Maximilian Alois

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 4. (Quelle)
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Füger von Rechtborn, Maximilian Alois (Rechtsgelehrter, geb. zu Graz in Steiermark 11. Oct. 1774, gest. ?). Besuchte die untern Schulen in Graz, die Universität in Wien, wo er die juridische Doctorwürde erhielt, dann 1797 Professor der Rechte in Olmütz, 1806 in Lemberg wurde, daselbst die Leitung des Bibliotheks-Geschäftes besorgte und die verschiedenen akademischen Würden des Decans, Rector magnificus u. dgl. m. bekleidete. 1810 erhielt er eine Advocatenstelle, übte aber die Advocatur nie aus, sondern wurde 1814 unbesoldeter Landrath und 1816 überzähliger Appellationsrath in Lemberg. Als juridischer Schriftsteller gab er heraus: „Soll man dem eines Criminalverbrechens Beschuldigten in den österr. Erblanden eigene Vertheidiger gewähren?“ (Wien 1797); – „Kurze Darstellung und Erläuterung der Hauptpunkte des Finanzpatentes vom 20. Hornung 1811“ (Lemberg 1811); [von Dr. Stubenrauch in der „Bibliotheca austriaca“ (Wien 1847) Nr. 1304 irrig dem Joachim Füger zugeschrieben]; – „Neues Banksystem begründet durch neue Creditpapiere von unabänderlichem Gleichgewichte mit dem Golde und Silber“ (Eb. 1816, Gerold). – Außerdem schrieb er mehrere Lieder und Reden zur Erweckung der Vaterlandsliebe in den Kriegsepochen. Auch war er es, der in jenen bedrängnißvollen Tagen den Patriotismus der akademischen Jünglinge entflammte, daß sie zu den Waffen griffen, während er sich selbst als Anführer an ihre Spitze stellte. Für seine mannigfachen Verdienste wurde F. am 3. April 1818 in den erblichen Adelstand mit dem Prädicate von Rechtborn erhoben. – Anna von Füger-Rechtborn (geb. in Graz um 1822). Schwiegertochter des Obigen und Gemalin eines Sohnes desselben; eine geborene Siegerist. Lyrische Beiträge dieser Dame befanden sich im vorigen Decennium in Almanachen und Zeitschriften. Ein Bändchen derselben erschien unter dem einfachen Titel: „Gedichte“ (Graz 1846, Dirnböck). Es ist der Gräfin Schönborn und den Manen ihres Gatten gewidmet. Hammer-Purgstall besang seine durch Schönheit ausgezeichnete Landsmännin in einem Ghasel, welches immer auf ihren Familiennamen anspielend mit dem Refrain Sieger – ist endet.

Neue Annalen der Literatur des öst. Kaiserthums (Wien, Doll, 4°.) I. Jahrg. 1807, Intelligenzblatt, October, Sp. 183. – Annalen der Literatur u. Kunst des In- u. Auslandes (Wien, Doll, 8°.) 1810, III. Bd. S. 344: „Beiträge zum gelehrten Oesterreich.“ – Adelstands-Diplom vom 3. April 1818. – Wappen. Im viereckigen unten in eine Spitze auslaufenden goldenen Schilde auf grünem [5] Boden ein weißer Engel[WS 1] mit zwei Fittigen und über die Schulter von rechts nach links mit einem rothen Tuche bekleidet, in der rechten Hand einen Lorberkranz, in der linken einen Palmzweig haltend. Auf dem Schilde ein rechtsgekehrter gekrönter Helm, aus dessen Krone ein mit dem Kopfe rechtsgekehrter schwarzer einköpfiger Adler mit ausgeschlagener rother Zunge hervorwächst. Unter dem Schilde auf einem flatternden Bande die Devise: „Studio et labore.“

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Enge.