BLKÖ:Eßterházy von Galantha, die Fürsten und Grafen (Wappen, Sammlungen und Bibliotheken)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 96. (Quelle)
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III. Wappen des Hauses Eßterházy. Im blauen Schilde ein rechtsgekehrter gekrönter goldener Greif, welcher in einer goldenen Krone steht; in der linken Pranke hält er einen grünen Zweig mit drei rothen Rosen, in der rechten einen blanken emporgehobenen Sabel mit goldenem Griff. Aus der Krone des über dem Schilde liegenden Helms erhebt sich mit der obern Leibeshälfte der Greif des Schildes. Die Helmdecken sind golden und blau. Die Schildhalter zwei einwärtssehende goldene Greife. Den Greif mit dem von der rechten Pranke emporgehaltenen blanken Säbel erhielt in’s Wappen 1095 Michael Estoras – so wird E. in den ältesten Urkunden geschrieben – Oberst der kön. Leibwache des König Ladislaus des Heiligen, als er ihm 1089 oder 1090 in einer Schlacht mit den Kumanen das Leben rettete. Die drei Rosen in der linken Pranke, und die Krone unter den Füßen des Greifs im Schilde fügte König Andreas hinzu mit Diplom vom J. 1225, welches er dem Mathias von Estoras verlieh, den er in der Urkunde „Patruelem nostrum carissimum“ nannte. Bei der Erhebung in den Fürstenstand am 7. December 1687 nahm die fürstliche Linie den Buchstaben: L (eopoldus) in’s Wappen auf. Die Erblichkeit der Fürstenwürde für die Nachkommen erfolgte jedoch erst im Jahre 1712.

IV. Kunst-, naturhistorische Sammlungen und Bibliotheken der Familie Eßterházy. Archiv für Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst (Wien 1822, 4°.) XIII. Jahrg. Nr. 77, 80, 86: „Ueber einige Gemälde des fürstlich Eßterházy’schen Museums.“ – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) II. Bd. S. 82 [über die Bibliothek, Gemälde- und Kupferstich-, Mineralien- und Conchyliensammlung des Fürsten Nikolaus und über die Antiquitäten-Sammlung des Grafen Johann Nepomuk E.]. – Böckh (Franz Heinrich), Wiens lebende Schriftsteller, Künstler ... dann Bücher-, Kunst- u. Naturschätze ... (Wien 1821, 8°.) S. 94 [über die Bibliothek des Fürsten Nikolaus, an welcher Georg von Gaal (s. d.) als Bibliothekar fungirte]. – S. 127 [über die Mineralien-Sammlung desselben]. – S. 197 [über die Münz- und Antiquitäten-Sammlung des Grafen Johann Nepomuk, mit welcher auch eine Kupferstich-Sammlung verbunden war]. – S. 298 [über die Gemälde- und Kupferstich-Sammlung des Fürsten Nikolaus; erstere zählt über 700 Gemälde, letztere über 56.000 Blätter, die Handzeichuungen überdies 2000 Stück; besonders reich ist sie an spanischen Gemälden, deren allein sie 61 zählt]. – Morgenblatt (Stuttg., 4°.) 1816, Kunstblatt S. 31: „Fürstlich Eßterházy’sche Kunstsammlung in Wien.“ – Wiens Kunstsachen oder Führer zu den Kunstschätzen Wiens (Wien 1856, kl. 8°.) S. 74–80: „Fürstlich Eßterházy’sche Gallerie.“ – Ueber die Autographen-Sammlung des Grafen Georg, siehe: E. Georg S. 99 [in den Quellen].