BLKÖ:Eßterházy von Galántha, Georg Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 98. (Quelle)
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Eßterházy von Galántha, Georg Graf (Staatsmann, geb. 14. Juli 1811, gest. zu Berlin 24. Juni 1856). Aus dem Hause Csesznek ältere Linie. Widmete sich der Diplomatie, trat 1836 in den Dienst derselben und machte bei den Gesandschaften in Neapel und St. Petersburg die untern Stufen dieses Dienstes durch. Im J. 1846 wurde er außerordentlicher [99] Gesandter der Höfe von Baden und Hessen-Darmstadt, im Mai 1847 am k. Hofe zu Lissabon, im Nov. 1848 an jenem von Madrid. Im J. 1854 erhielt er eine außerordentliche Mission an den königl. preuß. Hof, worauf er in Anerkennung seiner daselbst geleisteten Dienste am 30. April 1855 definitiv zum außerordentl. Gesandten in Berlin ernannt wurde. Mehrere Zeichen der Huld seines Monarchen, wie jener Regenten, an deren Höfen er fungirt, wurden ihm, da er sich überall Wohlwollen und Hochachtung zu erwerben verstand, zu Theil. Wissenschaftlich gebildet, widmete er seine Muße dem Sammeln von Autographen und befand sich im Besitze von historisch sehr wichtigen und interessanten Original-Documenten, namentlich neuerer Zeit, welche nach seinem Tode verkauft wurden. Den Katalog dazu verfaßte Herr Charavay, welcher denselben so gewissenhaft verfaßte, daß, als er in die Oeffentlichkeit gelangte, Manche, deren Autographe in der Sammlung sich befanden, darüber sehr unruhig wurden. Der Graf war seit 7. Oct. 1847 mit Luise Francisca (geb. 23. Juni 1824), Tochter des Herzogs Ludwig Ferrand von Rohan-Chabot, Sternkreuzordens- und Palastdame Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich, vermält. Aus dieser Ehe stammt Graf Georg (geb. 20 Juli 1848).

Oestr. kaiserl. Wiener Zeitung 1856, Nr. 150, S. 1956: „Nekrolog.“ – Prager Zeitung 1856, Nr. 156. – Wanderer 1856, Nr. 301. – Didaskalia (Frankfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) 1857, Nr. 97: „Die Autographensammlung des Grafen Georg E.“ [sie wurde Anfangs 1857 zu Paris versteigert und enthielt höchst kostbare Documente; mehrere derselben von lebenden Diplomaten wurden im Wege freundlicher Verständigung zurückgezogen].