BLKÖ:Donberger, Georg Joseph (1. Artikel)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 428. (Quelle)
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Donberger, Georg Joseph (Tonsetzer und Chorherr, geb. zu Bruck an der Leitha 11. Februar 1709, gest. im Stifte zu Herzogenburg 2. April 1768).[WS 1] Besuchte die Pfarrschule seines Geburtsortes und den ersten Musikunterricht erhielt er von dem Schulmeister daselbst, der ihn zum festen Sänger und Violinspieler ausbildete. Im Jahre 1720 erhielt der talentvolle Knabe Aufnahme im Jesuiten-Seminar zu Wien, in dem er die Humanitätsclassen beendete. Zugleich aber setzte er seine Ausbildung in der Musik fort und übte sich insbesondere auf der Orgel, Violine und Viola d’amour, einem zu jener Zeit sehr beliebten Instrumente. Schon damals begann D. mit kleinen Compositionen, aber erst das theoretische Werk: „Gradus ad Parnassum“ des k. k. Hofcapellmeister J. J. Fux [Bd. V, S. 41] ward ihm auf seinem Künstlerpfade die Leuchte, der er in seinen musikalischen Studien folgte, während ihn der Unterricht des k. k. Vice-Hofcapellmeisters Antonio Caldara [Bd. II, S. 236], den D. auch einige Zeit genoß, in der Vervollkommnung seiner musikalischen Kenntnisse nicht unwesentlich förderte. Nach beendeten Humanitätsclassen verließ D. das Jesuiten-Seminar und hörte, während er sich mit Musikunterrichtertheilen fortbrachte, in Wien die Philosophie. Bei seiner großen Neigung zur Musik entschied er sich für den Eintritt in das Stift der regulirten Chorherren zu Herzogenburg, in welchem die Musik mit besonderer Vorliebe gepflegt wurde. So trat er denn im Jahre 1728 in den Orden ein, legte am 1. November 1730 das Gelübde ab und empfing am 16. August 1733 die Priesterweihe. Der Propst des Stiftes ernannte nun D. zum Regens chori, welche Stelle er bis an sein Lebensende versah, nur mit Unterbrechung einer kurzen Zeit, als er nämlich als Pfarrer auf’s Land gehen mußte, von wo er aber bald wieder in’s Stift zurückberufen wurde. D. war ein fleißiger Componist, schrieb aber meist im ernsten Style und bediente sich zu den Entwürfen seiner Compositionen der Viola d’amour. Er componirte für das Stift, dessen Mitglied er war und auch für andere Klöster und Stifter in Oesterreich. Im Stifte Herzogenburg werden von seinen Arbeiten aufbewahrt: „Responsoria ad matutinum hebdomadae sanctae auf vier Stimmen“; – „Missa in E-moll auf vier Stimmen unter dem Titel: Dominus! Fortitudo mea“; – „Zwei Requiem auf vier Stimmen mit Instrumentalbegleitung“; – „Oratorium ad sepulchrum D. N. J.“ (deutsch); – „Zwei Te Deum in C-dur auf vier Stimmen“; – „Ein Stabat mater“ und [429] „Ein Libera auf vier Stimmen“ außerdem mehrere Vesperpsalmen, Hymnen, Magnificat, Antiphonen und andere Musikstücke. D. stand mit den ausgezeichnetsten Tonkünstlern seiner Zeit, mit Karl Badia, Franz Conti, Graun, Benda, Quanz u. A. im Verkehr und war mit dem berühmten Franz Tuma innig befreundet.

Wiener allgemeine Musik-Zeitung, herausg. von August Schmidt, III. Jahrg. (1843), Nr. 12: „Beiträge zur Tonkünstler-Geschichte Oesterreichs“. Von Alois Fuchs.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Zu dieser Person gibt es in Band 26 einen zweiten Artikel.