Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Degré, Alois
Band: 3 (1858), ab Seite: 206. (Quelle)
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Deibel, Joseph (Bildhauer, geb. zu Grafendorf im Grazer Kreise 1716, gest. zu Dresden 1793). Der Sohn armer Landleute, zeigte er in frühester Jugend große Anlage zum Schnitzen und Drechseln. In Folge dessen gaben ihn seine Eltern zu einem Tischler im Städtchen Hartberg in die Lehre. Nach beendeten Lehrjahren begannen die Wanderjahre, die er in Deutschland und den benachbarten Ländern verlebte. Als er in München Arbeit gefunden, lernte ihn der churfürstliche Hofbildhauer Kugler kennen, nahm ihn in seine Werkstätte, und die alte Neigung zur Bildhauerei erwachte wieder. Während eines 4jährigen Aufenthalts bei Kugler lernte er vieles von dieser Kunst. Als D. später seine Wanderungen fortsetzte, traf er in Dresden seinen Lehrer Kugler wieder, der der Prinzessin M. Antonia bei ihrer Vermälung mit dem Churprinzen von Sachsen nach Dresden gefolgt war. Kugler nahm ihn nun wieder in seine Werkstätte, unterrichtete ihn in seiner Kunst, und bildete ihn zu einem geschickten Bildhauer aus. Nach Kuglers Tode heiratete D. seines Lehrers Tochter und wurde in Dresden Hofgalleriebildhauer. Diese Stelle bekleidete D. 32 Jahre und vollendete in dieser Zeit mehrere beachtenswerthe Bildhauer-Arbeiten. Mit seiner Gattin hatte D. 17 Sohne, von denen 2 seine Kunst ausübten; der eine Franz Xaver kam nach Warschau, wo er ein berühmter Bildhauer ward; der zweite Joseph übte 30 Jahre hindurch diese Kunst und war im J. 1810 k. k. Mauth-Controllor an der Station Münzgraben zu Graz

Wincklern (Joh. Bapt. von), Biograph. und literarische Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern, welche in dem Herzogthume Steiermark geboren sind (Gräz 1810, 8°.) S. 28. [207] – Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes Jahrg. 1810 (Wien, Doll, 8°.) IV. Bd. S. 140. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgem. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) III. Bd. S. 311.