BLKÖ:Daube, Johann Friedrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
<<<Vorheriger
D’Astorga
Band: 3 (1858), ab Seite: 167. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Johann Friedrich Daube in der Wikipedia
Johann Friedrich Daube in Wikidata
GND-Eintrag: 119099071, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Daube, Johann Friedrich|3|167|}}

Daube, Johann Friedrich (Musiker, geb. in Hessen 1730, gest. zu Wien 19. Sept. 1797). Lebte anfänglich zu [168] Stuttgart als Würtembergischer Kammermusikus, ging aber dann nach Wien, wo er Rath und Secretär der Augsburger kaiserl. Franziscischen Akademie der freien Künste und Wissenschaften war und sich durch mehrere Werke über die Tonkunst bekannt gemacht hat. Diese sind: „Generalbass in drei Akkorden, gegründet in den Regeln der alten und neuen Autoren, nebst einem darauf gebauten Unterricht, aus jeder Tonart durch 2 Mittelakkorde in eine der übrigen 23 Tonarten zu gelangen“ (Leipzig 1756, 4°.). Dieses Werk erfuhr im zweiten Bande von Marpurgs „Beiträgen“ eine sehr scharfe Beurtheilung; – „Der musikalische Dilettant. Eine Abhandlung und Komposition über die neuere und ältere fugenartige Setzart“ (Wien 1773, 4°.); – „Anleitung zum Selbstunterricht in der musikalischen Composition sowohl für die Instrumental- als Vokalmusik“, 2 Theile (Wien 1798, 4°.). Den Weg, welchen D. bei seiner Darstellung eingeschlagen, gibt Gerbers Lexikon ausführlich an und bemerkt dabei: „und sollte auch die Bearbeitung aller dieser Materien im Werke selbst der Erwartung des Lesers nicht entsprechen, ... so macht doch die Auffindung und Anordnung aller dieser wirklich zur Composition gehörigen Ideen und Hilfsmittel der Einsicht und dem Scharfsinne des Verfassers alle Ehre, wenn sie durch seine eigene Abstraction entstanden sind“. Ob sein in den Frankfurter Zeitungen lobend angezeigtes Manuscript: „Wie die Leidenschaften durch Musik auszudrücken seien“, zum Drucke gelangt sei, ist nicht bekannt. Auch erschien von D. eine Composition: „6 Sonates pour le Lut dans le goût moderne. op. 1“ (Nürnberg).

Forkels Musikal. Almanach vom J. 1784. – Marpurgs Beiträge. II. Bd. [Kritik über Daube’s Werk: „Generalbaß in drei Akkorden“, von Dr. Gemmel, unter welchem Namen Marpurg selbst verborgen ist]. – Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, gr. 8°.) I. Bd. Sp. 326. – Dess. Neues histor.-biogr. Lexikon der Tonkünstler (Ebend. 1812, Kühnel, gr. 8°.) I. Bd. Sp. 851. – Meusel (J. G.), Das gelehrte Deutschland (Lemgo 1783, Meyer, 4. Aufl.) I. Bd. S. 316. – [De Luca] Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, 8°.) I. Bdes. I. Stück S. 88.