BLKÖ:Danko, Joseph Karl

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Danek, Vincenz
Band: 24 (1872), ab Seite: 383. (Quelle)
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Danko, Joseph Karl (Domherr des Graner Kathedral-Capitels und theologischer Schriftsteller, geb. zu Preßburg in Ungarn 26. Jänner 1829). Der Vater Anton D. war Baumeister. Die unteren Schulen und das Gymnasium besuchte der Sohn zu Preßburg, dann trat er in das Seminar zum h. Emerich und setzte am fürsterzbischöflichen Lyceum zu Tyrnau die philosophischen Studien fort, nach deren Beendigung ihn der Fürsterzbischof Kopácsy nach Wien in das Pazmanysche Collegium schickte, damit er dort die Theologie studire. Nachdem er diese im Jahre 1851 vollendet, erhielt er am 27. Jänner 1852 die Priesterweihe und kam zur ferneren Ausbildung in das höhere Weltpriester-Bildungsinstitut zum h. Augustin in Wien, an welchem Männer wie Feigerle [Bd. XIV, S. 443], Kutschker [Bd. XIII, S. 432] und Widmer, jetzt Fürstbischof in Laibach, wesentlichen Einfluß auf den jungen und strebsamen Priester übten. Am 11. November 1854 erlangte D. die theologische Doctorwürde und schrieb zu dieser Gelegenheit die Dissertation: „Symbolae ad illustrandum Jonam“, welche jedoch ungedruckt geblieben. Früher schon, im[WS 1] September 1854, zum Studienpräfecten im Pazmanyschen Collegium ernannt, versah er diese Stelle über vier Jahre, erhielt aber im Jahre 1856 den Ruf, die erledigte Lehrkanzel des Bibelstudiums a. B. zu suppliren, wurde am 12. August 1857 zum wirklichen o. ö. Professor ernannt, mußte jedoch im Wintersemester 1857/1858 auch die Offenbarungsgeschichte des neuen Testamentes vortragen. Im Jahre 1858 wurde D. [384] den Synodalverhandlungen zu Gran und Wien als Theolog und Notär beigezogen, am 26. Juni 1860 zum k. k. Hofcaplan und Studiendirector im Augustineum in Wien und im Jahre 1864 zum Unterrichtsrathe und Ehrendomherrn ernannt. Im Jahre 1866 nahm ihn Se. Heiligkeit der Papst unter die wirklichen geheimen Kämmerer auf. Im folgenden Jahre begleitete Danko den Fürstprimas Dr. J. Simor zur 19. Säcularfeier des Martyriums des Apostelfürsten nach Rom, wo ihn Papst Pius als Theologen in die Vorbereitungscommission zur Vaticanischen Synode für die Section der Angelegenheiten der orientalischen Kirche berief. Da aber D. am 21. Februar 1868 zum Canonicus Theologus und am 2. März d. J. zum Rector des Graner Clericalseminars ernannt worden war, konnte er obigem Rufe nicht folgen. Im Jahre 1870 ernannte ihn der Fürstprimas von Ungarn, Dr. Simor, zum Prodirector der philosophischen Studien in Ungarn, und Se. Majestät der Kaiser und König verlieh ihm am 29. September die Titular-Abtei unserer lieben Frau von Belakut. D., auch als Fachschriftsteller thätig, hat folgende selbstständige Werke und Abhandlungen veröffentlicht: „Historia Revelationis divinae veteris et novi testamenti“, 3 Bände (Wien 1862–1867, Braumüller, 8°.); – „Constitutiones synodales almae Ecclesiae Strigoniensis A. D. MCCCCL“ (Viennae 1865, Holzhausen, Fol.); – „De sacra Scriptura ejusque interpretatione commentarius“ (Wien 1867, Reiffenstein, mit 4 Kunstbeilagen, Karte von Palästina und einer Schrifttafel der berühmtesten biblischen Handschriften in Photolithographie); – „Collationes de XV virtutibus glorios. Virginis Mariae“ (Mainz 1868, Kirchheim, 8°.), erschien anonym; – „Joannes Sylvester Pannonius (Erdösi), Professor der hebräischen Sprache an der Wiener Universität, Leben, Schriften und Bekenntniss“ (Wien 1871, Braumüller, 8°.). Außer diesen größeren selbstständigen Schriften, welche von Seite der Fachkritik in anerkennender Weise gewürdigt wurden, erschien noch von Danko: „Ehrbar sei die Ehe in Allem. Trauungsrede“ (Gran 1870); – „Triplex Corona d. Josephi“ (ebd. 1871); – „Dobyaschofsky X. Ferenc. Tollrayz“ (ebd. 1872), auch deutsch: „Franz X. Dobiaschofsky. Eine Federzeichnung“ (Wien 1868); – „Die Erzabtei Martinsberg, der Geburtsort des h. Martinus Turonensis“ (Wien 1868, 8°.). Mehreres Andere befindet sich in Fachzeitschriften abgedruckt. D. besitzt im Gebiete der Theologie, Philologie und Geschichte eine weniger an Bändezahl als an werthvollen Werken reiche Bibliothek, welche er auf seinen wiederholten Reisen durch Deutschland, die Schweiz, Italien und Frankreich mit manchem kostbaren Schatze bereicherte, wie auch ein Gleiches mit seiner Gemälde-und Holzschnittsammlung der Fall ist. Seit 1871 befaßt sich D. angelegentlich mit liturgisch-archäologischen Untersuchungen. In seinem Verkehre anregend und liebenswürdig, entfaltet er in seiner Stellung als Domcapitular und Regens des großen Clericalseminars in Gran eine segensvolle Wirksamkeit.

Ewald (H.), Jahrbuch der biblischen Wissenschaft (Göttingen 1858), – 'Werner (C.), Geschichte der katholischen Theologie, S. 545. – Echo der Gegenwart (Aachen 1865), Nr. 269. – Idök tanuja 1866, Nr. 80. – Allgemeine Literatur-Zeitung (1868), Nr. 40. – Vierteljahrschrift für kath. Theologie 1868, S. 267.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: im im.