BLKÖ:Cossali, Peter Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Costa, Johann
Band: 3 (1858), ab Seite: 15. (Quelle)
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Cossali, Peter Graf (Mathematiker, geb. zu Verona 24. Juni 1748, gest. zu Padua 20. Dec. 1815). Entstammt einer vornehmen Veroneser Familie. Nach vollendeten Studien bei den Jesuiten trat er in den Theatinerorden, widmete sich dem Predigeramte und erlangte als Kanzelredner alsbald einen bedeutenden Ruf. Zu gleicher Zeit trieb er mathematische und physikalische Studien und als im J. 1784 die Entdeckung des Luftballons Statt gefunden, schrieb er die Abhandlung: „Sull’ equilibrio esterno ed interno delle machine aërostatiche“, welche als eine der belangreichsten der über diesen Gegenstand erschienenen Schriften begrüßt wurde. Der Herzog von Parma verlieh ihm nun (1787) die Professur der Astronomie, Meteorologie und Hydraulik zu Parma. Ingleichen setzte er auch sein Predigeramt fort. In Folge der politischen und kriegerischen Ereignisse begab er sich in seine Vaterstadt, an deren Lyceum er die Mathematik vortrug, und sich an den hydraulischen Arbeiten der Provinz betheiligte. Im J. 1806 wurde er Professor der höheren Mathematik zu Padua, und zur Zeit des Königreichs Italien war er auch Ispettore generale onorario delle acque, strade e porti marittimi im Ministerium des Innern. Man findet eine beträchtliche Anzahl seiner Abhandlungen mathematischen oder physikalischen Inhalts in den Schriften der gelehrten Gesellschaften, denen er angehörte, insbesondere in den Memorie della Società italiana, unter deren Vierzig er sich befand. Andere sind in der Scelta di Opuscoli scientifici e leterarj (Venedig 1813, Pinelli) abgedruckt, worunter auch poetische Versuche, die jedoch von keiner Bedeutung sind. Sein Hauptwerk ist aber die „Storia dell’ origine e dei progressi dell’ Algebra“, 2 Bde. (Parma 1797, 4°.), worin er viele Irrthümer in Montuclas berühmter Geschichte der Mathematik berichtigt und die italienische Wissenschaft in Betreff der Mathematik in alle ihr vorenthaltenen Rechte wieder einsetzt. Ferner schrieb er: „Dissertazione sulla irreducibilità del binomio cubico“ (Verona 1811); – „Elogio di Jacopo Stellini“ (Padua 1811);– „Elogio di Luigi Lagrange“(Ebenda 1813); – „Elogio del prof. marchese Polleni“(Ebenda 1813); – „Degli Elementi di Euclide gli otto libri geometrici“ (Verona 1815, m. K.). Unter seinen in Sammelwerken befindlichen Abhandlungen sind anzuführen: „Trattato delle figura isoperimetre“; – „Lettera a d’Alembert sopra una misteriosa alembertiana equazione“; – „Sulla tensione delle funi“; – „Metafisica delle equazioni“.

Curtoni Verza (Silvia), Rittratti (Verona, 1807, 8°.). – Federici, Elogj d’ill. eccles. veronesi, tom. III. – Biografia universale(Venedig 1823) Artikel von Zendrini. – Gamba (Barthol.), Galleria dei Letterati ed Artisti illustri delle Provincie Veneziane nel secolo XVIII (Venedig 1824, 8°.); [daselbst auch sein von Musitelli gestochenes Porträt]. – Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) Giunte e correzioni ai cenni biografici, p. 125. – Enciclopedia italiana (Venedig 1850 u. f., Tasso) Append. Fasc. 268 S. 479. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 606.