BLKÖ:Cattalinich, Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Cattaneo, Gaetano
Band: 2 (1857), ab Seite: 311. (Quelle)
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Cattalinich, Johann (Geschichtforscher, geb. zu Castel bei Trau 25. März 1779, gest. 27. Febr. 1847). Studirte im Seminar von Spalato schöne Literatur und Philosophie, ging 1796 nach Rom um Theologie zu hören, welche er zu Agram vollendete. Mit dem Falle Venedigs gab er das theologische Studium auf und widmete sich den Rechten. Im J. 1800 war er Secretär zu Imoschi, 1805 zu Sign, und ein Jahr später ernannte ihn Dandolo zum Friedensrichter. Als im J. 1809 in Folge des Napoleon’schen Decretes die Nationalgarde organisirt wurde, wurde er Commandant derselben zu Sign. Später trat er in das active Heer, wurde gefangen, wieder befreit, und folgte dem Herzoge von Ragusa nach Spanien. Als im Jahre 1813 die Türken die Feste Czetin überfielen und einnahmen, brach C. mit einer kleinen Schaar der Seinen in die Festung eben in dem Augenblicke, als die Türken die Beute unter sich theilten, u. machte sie alle nieder. Nach dem Sturze Napoleons, unter dem er es zum Escadronscommandanten in einem Husarenregimente gebracht, trat er als Major in das österr. Regiment Franz Karl über. Als im J. 1815 die Pest in Macarsca ausbrach, erhielt C. den Auftrag, den Cordon zu stellen, und einen gleichen im J. 1818 gegen die Herzegowina, das türkische Albanien und Montenegro. Die Anstrengungen dieses Dienstes zogen ihm eine längere Krankheit zu, von welcher er sich erst nach Jahren erholte. Er zog sich nun vom Dienste zurück, u. lebte in Spalato der Wissenschaft. Sein erstes Werk, welches im Drucke erschien, war: „Storia della Dalmazia“, 4 Bde. (1835), worin er Dalmatiens Geschichte von ihrem Anbeginne bis zu Venedigs Fall erzählt. Einen Auszug dieses größern Werkes in illyrischer Sprache hatte C. wohl auch vollendet, doch ist derselbe bisher nicht im Drucke erschienen. C. war auch in der Landwirthschaft bewandert, schrieb mehreres über diesen Gegenstand und trug sich mit der Idee, ein „Giornale economico-agrario“ in deutscher und italienischer Sprache zugleich herauszugeben; aber Dalmatien ist nicht der Boden für dergleichen Unternehmungen. C. schrieb Gedichte in lateinischer und in illyrischer Sprache.

Carrara (Franc.), Della vita e degli scritti di G. Cattalinich, cenni (Zara 1849, 8°.). – Gliubich di Città vecchia (Simeone Ab.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna 1856, Rudolph Lechner, Zara, Battara e Abelich) S. 79. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) VI. Bd. Suppl. S. 391 [nach diesem ist C. am 25. April 1779 geb.]. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 653.