Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Braun, Jakob
Band: 2 (1857), ab Seite: 118. (Quelle)
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Braun, Adam (Maler, geb. zu Wien 1750, lebte noch 1821). Besuchte mit zwölf Jahren die k. k. Akademie der bildenden Künste und machte so tüchtige Fortschritte, daß er, kaum zwanzig Jahre alt, die Studien der Antiken vollendet hatte und zu denen der Natur überging. Seine Arbeiten gefielen allgemein und 1789 wurde er Mitglied der Akademie. Das erste große Bild B.’s, 1786 vollendet, war: „Der Alte, der einem Mädchen Geld schenken will, dessen Annahme verweigert wird“. Dieses für den Fürsten Gallizin gemalte Bild erhielt so großen Beifall, daß es B. viermal für andere Bilderfreunde copiren mußte. Quirin Merk hat es in Kupfer gestochen. Sein zweites größeres Bild ist die „auf dem Sopha ruhende Frau“ in der fürstlich Liechtenstein’schen Gallerie. Im Belvedere befinden sich seine „Zwei Nähterinnen“, wofür ihm Kaiser Joseph II. ein Geschenk von 100 Ducaten machte. Er malte auch Köpfe in Donners und Genrebilder in Dows und Mieris’ Manier. Als Porträtmaler war er im Treffen sehr glücklich. Als Restaurateur alter Bilder war er hoch geschätzt und vom In- und Ausland mit solchen Arbeiten stark beschäftigt. Die zwei Bilder: „Die heilige Familie“ von Raphael, und „Tobias“ von Andrea del Sarto, beide im Belvedere, hat B. restaurirt. Auch verstand er sehr glücklich alte Gemälde auf neue Leinwand und Holz überzutragen. Er selbst besaß eine kleine aber auserwählte Gemäldesammlung, etwa achtzig Stücke. Darunter Bilder von Eckhout, van der Velde, P. Potter, Guercino, Rembrandt, Solimena, Mengs, Hondekoeter, Barbarelli u. A. Seine Gattin besaß eine eigene Gemäldesammlung (etwa 50 Stück) von modernen Meistern.

Archiv für Geschichte, Statistik, Liter. u. Kunst XIV. Jahrg. (Wien 1827, 4°.) Nr. 106. – Böckh (Franz Heinr.), Wiens lebende Schriftsteller, Künstler und Dilettanten (Wien 1821, [119] kl. (8°.) S. 246, 291. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.), II. Bd. S. 112.