Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 365. (Quelle)
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Beyer, Gabriele, geb. Bertrand (Künstlerin und Mitglied der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, geb. zu Luneville in Lothringen 1730, gest. um das Jahr 1790). Gattin des Vorigen. Kam 1738 nach Wien, wo ihr Vater die Stelle eines k. k. Schloßhauptmanns in Schönbrunn erhielt. Ihres großen Talentes wegen in Zeichnung und Malerei kam sie in den Hofstaat der Erzherzogin Caroline[WS 1], nachmaligen Königin beider Sicilien, und Maria Antoinette’s, nachmaligen Königin von Frankreich, denen beiden sie Unterricht in ihrer Kunst ertheilte. Im J. 1771 vermälte sie sich mit dem Bildhauer Johann Wilhelm Beyer (s. den Vor.). Viele, namentlich in Pastell ausgeführte Arbeiten ihrer Hand, befanden sich im sogenannten schwarzen Kabinet der Kaiserin Maria Theresia, und in Brüssel bei dem Prinzen Karl von Lothringen; andere waren bei der 1777 in der Akademie der bildenden Künste veranstalteten Aufstellung zu sehen, u. z.: „Der Idealkopf eines geharnischten Mannes“; – „Ein weiblicher Idealkopf“; – „Ein Wiener Dienstmädchen“; – „Der Idealkopf eines Bauernmädchen“; – „Desgleichen eines Bauernjungen“; mehrere andere Idealköpfe. Für ihre Schülerin die Königin von Sicilien vollendete sie das Porträt der Kaiserin Maria Theresia, im Momente, da sie den Trauerflor wegwirft und an die Staatsgeschäfte geht.

(De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bdes. 2. St. S. 290. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1845, Bibliogr. Inst., Lex. 8°.) IV. Bd. 4. Abtheil. S. 632 [unter Artikel Bertrand, daselbst ist das J. 1737 als ihr Geburtsjahr angegeben].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Charlotte.