Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 274. (Quelle)
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Benkert, Anton (deutscher Schriftsteller Ungarns, geb. zu Ofen 30. Apr. 1794, gest. zu Pesth 12. October 1846). Anton ist der Sohn wohlhabender Eltern (der Vater aus Bamberg gebürtig, die Mutter eine Ungarin) und besuchte [275] die sechs lateinischen Schulen seiner Vaterstadt, kam hierauf, sehr jung, nach Wien, wo er, in intimer Freundschaft mit Krüger und Koch, eine große Leidenschaft für die Bühne faßte, und bereits Engagementszusicherung von Seite des k. k. Burgtheaters hatte, als sich seine Eltern diesem Vorhaben entgegenstemmten, und ihn in eine italienische Seidenhandlung zur weiteren Ausbildung gaben. 1822 vermälte sich Anton Benkert mit Charlotte Graf in Pesth, einer Schülerin Leyboldts, in engeren Kreisen als Blumenmalerin bekannt; etablirte ein eigenes Geschäft in Wien, einer der Ersten, welche den Korallenhandel nach Oesterreich einführten; übernahm später das Hôtel seiner Mutter „zum König von Ungarn“ in Pesth, und widmete sich endlich, als durch Familienverhältnisse sein Vermögen verloren ging, völlig der Literatur. Von 1830–45 lieferte er mehrere Theaterstücke, darunter die folgenden Beifall fanden: „Der Postillon der Liebe;“ – „Die Seiltänzer in Sonokzás;“ – „Raimund und die gefesselte Phantasie;“ – „Die falsche Fanny Elsler“ u. s. w. Auch versuchte B. 1834 nochmals zum Theater zu gehen, gastirte in Ofen und Kaschau, doch ohne Erfolg. Später schrieb er die Novelle „Der Lichtschirm“ (Pesth 1832, Landerer, kl. 8°.); – „Pesther Lebensbilder,“ 6 Hefte (Pesth 1830–1832); – „Wuth des Elementes und Milde des Menschenherzens. Gedenkbuch der grossen Donauüberschwemmung von Pesth und Ofen am 13., 14. und 15. März 1838“ (Pesth 1838, mit Bildern); – „Bunte Bilder aus dem Leben“ (Pesth 1842) und „Erinnerungsblüten“ (Pesth 1844). Auch war er seit 1834 bis an seinen Tod Hauptcorrespondent und Commissionär der „Wiener Theaterzeitung“ für Ungarn, und starb als Ehrenbürger der Städte Modern und Baja.