BLKÖ:Benigni Edler von Mildenberg, Joseph Heinrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Benedict, Markus
Band: 1 (1856), ab Seite: 270. (Quelle)
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Benigni Edler von Mildenberg, Joseph Heinrich (Historiograph und Ethnograph, geb. zu Wien 20. Jän. 1782, als Opfer der revolutionären Partei gefallen zu Hermannstadt im J. 1849[BN 1]). Sein Vater war böhmisch-österr. Hofagent und Advocat in Wien. Eine sorgfältige Erziehung und die gewählte Bibliothek des Vaters erweckten und förderten den Sinn des Jünglings für wissenschaftliche Studien. Doch als der Vater starb, mußte der Sohn mißlicher Verhältnisse wegen die Studien aufgeben, und am 20. Jän. 1797 trat B. beim 2. Feldartillerie-Regimente in Kriegsdienste. [271] Aber schon nach anderthalb Jahren mußte B. Kränklichkeit halber den Kriegsdienst aufgeben, und Sept. 1798 trat er in ämtliche Praxis beim k. k. Hofkriegsrathe. 1802 wurde er Feldkriegsconcipist beim siebenbürgischen Generalcommando, machte 1805 den Feldzug in Italien mit, und schon 1813 wurde er als Feldkriegssecretär mit der Leitung der politischen Verhältnisse des Sanitäts-Schul- und Erziehungswesens der siebenbürgischen Militärgrenze beauftragt. Seine Schriften theils historischen, theils statistischen, ethno- und geographischen Inhalts, kommen größeren Theils in periodischen Blättern, als den „Annalen der österr. Literatur“ in der „Wiener Liter. Ztg. vom J. 1805–16,“ in den „Vaterländischen Blättern für den österr. Kaiserstaat“ in „Hormayrs Archiv,“ in „von Schütz’s histor. und geographischen Gemälden“ u. a. zerstreut vor. Von selbstständig erschienenen Werken sind zu nennen: „Versuch über das siebenbürgische Costüm“ (Hermannstadt[WS 2] 1807, 2 Hefte mit col. KK.); – „Charakterschilderungen, interessante Erzählungen und Züge von Regentengrösse, Tapferkeit und Bürgertugend aus der Geschichte der österr. Staaten“ (Wien 1809, 6 Bdchen.); – „Statistische Skizze der siebenbürgischen Militärgrenze“ (Hermannstadt 1816, 2. verm. und ganz umgearb. Aufl., Ebenda 1834); – „Kurzer Unterricht in der Geographie Siebenbürgens zum Schulunterrichte“ (Hermannstadt und Kronstadt 1823, 2. verb. Auflage, Ebenda 1833). In Ersch und Gruber’s Allgemeiner Encyklopädie sind die geschichtlichen und geographischen, Siebenbürgen betreffenden Artikel von ihm. In Gemeinschaft mit dem Magistratsrathe Karl Neugeborn besorgte er lange Zeit die Redaction der in Hermannstadt erscheinenden Zeitschrift „Transsylvania,“ welche noch heute fortgesetzt wird. Zum Gebrauche des k. k. Hofkriegsrathes hatte er in den J. 1807–12 im Manuscripte eine „Geschichte der siebenbürgischen Militärgränze sammt dem dazu gehörigen Urkundenbuche“ eine „Statistik der derselben“ und „Beleuchtung der Anträge zur Regulirung der Militärgränze“ in 6 Foliobänden ausgearbeitet.

Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 257. – Hellbach (Joh. Chr. v.), Adels-Lexikon (Ilmenau 1825, Voigt, 8°.) I. Bd. S. 121.

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Benigni Edler von Mildenberg, Joseph Heinrich [Bd. I, S. 270][WS 1], ermordet in der Nacht den 11. März 1849.
    Trausch (Jos.), Schriftsteller-Lexikon u. s. w. (wie bei Ballmann), Bd. I, S. 95–103. [Band 22, S. 480]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. I, S. 271].
  2. Vorlage: Hermanstadt.