BLKÖ:Bender, Johann Blasius Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Bene, Benedetto del
Band: 1 (1856), ab Seite: 263. (Quelle)
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Bender, Johann Blasius[WS 1] Freiherr von (k. k. Feldmarschall, Großkreuz des Mar. Theresienordens, geb. zu Gengenbach in Schwaben 1713, gest. in Prag 20. Nov. 1798). Von bürgerlichen Eltern geboren, trat er 1733 als Cadet in kais. österreichische Dienste, avancirte 1734 zum Fähnrich und machte zwei Feldzüge unter Eugen mit. Im Jahre 1737 focht er gegen die Türken, dann im ersten schlesischen und im siebenjährigen Kriege, wo er sich in der Schlacht bei Mollwitz und vor Prag auszeichnete. Zweimal gefährlich verwundet, avancirte er zum Obersten, dann 1769 nach neuen Heldenthaten bei Berlin und Torgau, zum Generalmajor, und erhielt endlich 1775 als Feldmarschalllieutenant und Commandant von Olmütz ein Iftr.-Regiment. In Anbetracht seiner Verdienste ernannte ihn Joseph II. zum Feldzeugmeister und erhob ihn in den Freiherrnstand. Bei der Empörung in den Niederlanden 1789 zeigte er viel Umsicht und Energie, und wurde mit der Feldmarschallswürde belohnt. Als Commandant der Festung Luxemburg während des französischen Krieges, an dem ihn sein hohes Alter keinen thätigen Antheil mehr nehmen ließ, bewies er seinen alten Heldenmuth und hielt eine achtmonatliche Belagerung aus. Nachdem es bis zur schrecklichsten Hungersnoth gekommen, capitulirte der General am 5. Jänn. 1795. Er ging hierauf nach Wien und ward in Anerkennung seiner Verdienste zum commandirenden General des Königreichs Böhmen ernannt, wo er in Prag seine Heldenlaufbahn beschloß. Er hatte unter 4 östr. Regenten 20 Feldzüge, 12 Schlachten und 9 Belagerungen mitgemacht. – Seine drei Neffen waren brave Soldaten: Franz Freiherr von (k. k. Oberstlieutenant, Neffe des Blasius Columban, gest. auf dem Felde der Ehre bei Mauchiennes am 30. Oct. 1793). Bei Kaunitz-Inf.-Reg. Nr. 20 fiel er in der Schlacht von Mauchiennes, nachdem er sich einige Tage früher vor Orchiens ausgezeichnet hatte. – Joachim Freiherr von (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, Neffe des Blasius Columban Freiherrn von Bender, gest. zu Gengenbach in Baden 26. Juli 1818). Er war 1789 Major und Commandant eines Grenadierbataillons, 1790 Oberstlieut., 1794 Oberst im 20. Inf.-Regim. Kaunitz. Im J. 1795 zog er mit dem Regim. zur Unterstützung der k. k. Truppen gegen Amsterdam. Bei Mannheim am 18. Oct. dess. J. war er der Erste, der in das feindliche Lager mit eindrang. Ebenso that er sich bei Kempten (1797), indem er mit 2 Bataillons die Iller durchwatete und die Studt erstürmte, sowie später bei Isny hervor. Er avancirte unmittelbar darauf zum General und 1802 zum FML., wonach er bald in den Ruhestand trat. – Joseph Freiherr [264] von (k. k. Oberst, Neffe des Blasius Columban Freiherrn von Bender, geb. 1742, gest. zu Graz 15. Nov. 1797). 1794 Oberstlieut. und Commandant eines Grenadierbataillons, avancirte er 1796 zum Obersten bei Mitrowski-Inftr. Nr. 40 und zeichnete sich bei der Einnahme von Neuwied aus. Er starb im 85.[WS 2] Lebensjahre.

Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissensch. u. Künste (Leipzig 1822 u. f., Gleditsch, 4°.) I. Sect. 8. Thl. S. 477. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 254. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoffer (Paris 1853) V. Bd. Sp. 334, par baron de Stassart. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851), I. Bd. S. 358. (Artikel von Hd. u. Mt.) – Hellbach (Johann Christ. v.), Adels-Lexikon (Ilmenau 1825, Voigt) I. Bd. S. 120.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Weiter unten auch Blasius Columban genannt.
  2. Vorlage: 55.