Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 401. (Quelle)
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Bendel, Franz (Tonkünstler, geb. zu Prag im Jahre 1833). Da er in jungen Jahren ein schönes Talent für Musik verrieth, erhielt er frühzeitig eine dasselbe entwickelnde Ausbildung und zeigte sich bald als ein tüchtiger Schüler von Proksch, der seinen ersten Unterricht geleitet. Nun begab er sich nach Weimar, der damaligen Hochschule der Pianisten, wo er unter Liszt drei Jahre an der Vollendung seiner künstlerischen Ausbildung arbeitete. Schon in Weimar begann er zu componiren. Von Weimar aus unternahm er Kunstreisen nach Berlin, Hamburg und anderen größeren Städten. Im Jahre 1864 besuchte er Wien zum ersten Male und gab daselbst mehrere Concerte, in welchen er sich als tüchtiger Künstler seines Instrumentes bewährte. B. spielt Sebastian Bach, Ph. E. Bach, Beethoven, Chopin, Liszt, Schumann u. A. mit seltener Technik und in geistreicher Auffassungsweise. Von seinen Compositionen – über deren Bedeutsamkeit die Urtheile der Fachmänner abweichen, wenngleich alle darin ein gediegenes Talent anerkennen – sind bekannt: eine „Messe“, bereits in Weimar componirt und in Prag aufgeführt; – eine „Sonate für Piano und Violine in E-moll“; – „Hommage à Mozart, für das Piano, mehrere Lieder und ein Trio.

Wiener Zeitung 1864, Nr. 27, S. 382. – Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1864, Nr. 32. – Blätter für Theater, Musik und Kunst. Von L. A. Zellner (Wien) 1864, Nr. 10. – Wiener Lloyd (polit. Blatt) 1864, Nr. 40. – Vorstadt-Zeitung (Wiener Blatt) 1864, Nr. 43. – Troppauer Zeitung 1864, Nr. 121: „Franz Bendel in Teschen“.