Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 259. (Quelle)
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Benczur, Joseph (Geschichtforscher und Senator der k. Stadt Preßburg, geb. zu Jesenowa in der Arvaer Gespannschaft 28. Febr. 1728, gest. zu Wien 1784). Studirte zu Jena und Halle und machte bei seiner Rückkehr in’s Vaterland durch die Schrift: „Praetensio Brandeburgica in Silesiam“ (Wien) auf sich aufmerksam. 1755 wurde er Rector der evangel. Schule zu Käsmark in der Zipser Gespannschaft und blieb daselbst bis 1760. In diesem Jahre folgte er einem Rufe nach Preßburg in gleicher Eigenschaft, wo er bis 1771 verblieb. In dieser Zeit erschien von ihm: „Ungaria semper libera, suique juris et nunquam vel Principi vel genti alicui externae obnoxia“ (Wien 1764, 4°.). Im J. 1776 wurde er zum Senator in Preßburg ernannt und erhielt noch im nämlichen [260] Jahre einen Ruf als k. k. Bibliothekar nach Wien, wurde aber, ehe er noch demselben folgen konnte, vom Tode ereilt. Als Rector hielt er nach selbstverfaßten, in lateinischer Sprache geschriebenen Heften Vorträge über Natur- u. Völkerrecht und über Ungarns Geschichte.

Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 253. – De Luca, Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bd. 1. St. S. 23.