BLKÖ:Amade von Várkonyi, Ladislaus Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 24. (Quelle)
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Amade von Várkonyi, Ladislaus, Freiherr (Dichter, geb. zu Kaschau 12. März 1703, gest. zu Felbár auf der Insel Schütt 22. Dec. 1764). studirte zu Tyrnau und Graz, wo er 1725 zum Doctor der Philosophie graduirt wurde. 1734 trat er ins ungarische Husarenregiment Hávor, avancirte zum Rittmeister, Obersten und ward 1744 bei der ungar. Adels-Insurrection, welche für Maria Theresia’s Thron kämpfte, General-Adjutant. 1750 wurde er Rath bei der k. ungarischen Hofkammer zu Pressburg. A. ist ein Lyriker von seltener Leichtigkeit, der ebenso in ungarischer wie in lateinischer Sprache dichtete. Er selbst gab nur „Buzgó szivnek énekes fohászkodásai“ (Wien 1755), d. i. geistliche Lieder heraus. Seine populären erotischen Lieder voll Grazie und Lieblichkeit cirkulirten lange nur im Volksmunde oder handschriftlich unter seinen Zeitgenossen und erst sein Urenkel, Graf Thaddäus Amade schenkte deren Sammlung in einer schönen Ausgabe dem ungarischen Volke unter dem Titel „Várkonyi Versei“ (Pest 1836, 22 Bogen). Eine allerliebste Probe dieser Liebeslieder theilt in Uebersetzung mit Kertbeny in seinem „Album hundert ungarischer Dichter“ (Pest 1854). Noch schrieb A. ein lyrisch-beschreibendes Gedicht „Várkonyi Szerelmei“ in Alexandrinern, von denen vier immer eine Strophe bilden. Dieses längere Gedicht erzählt die Liebes-Abenteuer des Sängers.

Oestr. National-Encyklopädie 1. Bd. – Bermann (Mor.), Oestr. biogr. Lexikon 1. Hft. – Kertbeny, Album hundert ungarischer Dichter (Pest 1854) S. 12 u. 487.