Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
<<<Vorheriger
Aßmayer, Ignaz
Band: 1 (1856), ab Seite: 81. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Franz Aßner in der Wikipedia
Franz Aßner in Wikidata
GND-Eintrag: 140142487, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Aßner, Franz|1|81|}}

Aßner, Franz (Kupferstecher, geb. zu Wien 17. Jänner 1746, gest. ebenda 14. Febr. 1814). Weniger seiner Kunst als seiner Sonderbarkeiten wegen bemerkenswerth. An der Ecke des tiefen Grabens und Salzgrieses besaß er seinen Laden und seine Kupferdruckpresse, wo er seine Arbeiten (Bilderbogen für Kinder zum Illuminiren), gleich nachdem sie fertig waren, selbst abdruckte. Die Arbeit, nicht sonderlich ausgeführt, war einträglich und ein vollständiges Exemplar der Aßner’schen Bilderbogen hätte noch heute nicht geringes Interesse. Eine Sonderbarkeit A.’s bestand aber darin, gewisse Nacktheiten in sonst sehr werthvollen Kupferstichen zu vertilgen. Die Kostbarkeit des Blattes war nicht im Stande, seinem Vandalismus Enthalt zu thun, sein frommer Sinn betrachtete diese Beschneidung für ein gutes, wohlgefälliges, heiliges Werk. Eine ausführliche Erinnerung widmet Gräffer in dem unten angez. Werke dem Sonderlinge Aßner und beschreibt auch seine merkwürdigen 3 Bilderbogen: „Werther und Lotte;“ – „Karl Moor“ und „Der verlorene Sohn.“ Das Bild dieses Sonderlings befindet sich auf einem von de Luca’s „Leitfaden“ als Vignette, denn der vor dem Tische sitzende und schreibende Autor, neben dem eine Frau strickt und ein Hündlein beide betrachtet, ist A. selbst und seine Gattin.

Gräffer (Frz.), Neue Wiener Localfresken (Linz 1847) S. 289: „Der Kupferstecher Aßner.“ – Ebenderselbe: Kleine Wiener Memoiren (Wien 1845. 3 Bde.) I. Bd.