Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 41 (1880), ab Seite: 5. (Quelle)
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Šušnik, lies Schuschnik, Franz (Priester der Gesellschaft Jesu und Lexikograph, geb. zu Agram 25. November 1686, gest. ebenda 3. Mai 1739). Er trat 1700 in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er viele Jahre hindurch das Predigtamt und Missionsgeschäft in den illyrischen Provinzen versah. In Folge der Anstrengungen in seinem geistlichen Berufe hinfällig geworden, zog er sich zur Ruhe nach Agram zurück und widmete sich daselbst Forschungen über seine Muttersprache. Die Ergebnisse dieser Arbeiten legte er in einem croatisch-lateinischen und lateinisch-croatischen Wörterbuche nieder, das er für den Druck vorbereitete, ohne so glücklich zu sein, denselben zu erleben. Sein Ordensgenosse und Mitarbeiter Andreas Jambressich [Band X, S. 62] übernahm nun sozusagen das Vermächtniß der Vollendung und Herausgabe des Werkes, an welchem er jedoch solche Aenderungen durchführte, daß er auf den Titel seinen Namen als den des Verfassers zu setzen sich berechtigt hielt. Šafařik gibt eine ausführliche Darstellung des wissenschaftlichen Gehaltes und der linguistischen Bedeutung dieses Wörterbuches. Es erschien unter dem Titel: „Lexicon latinum, interpretatione Illyrica, Germanica et Hungarica locuples, in usum potissimum studiosae juventutis digestum (Zagrabiae 1742, typ. academicis S. J. per W. Wesseli, 4°.); es enthält vier Blätter Titel und und Vorrede, 1068 S. lateinisch-croatisch-deutsch-ungarisches Wörterbuch, 36 Blätter Index illyrico-sive croatico-latinus, 10 Blätter Nachstücke, nämlich: Indiculus particularis nominum herbarum usitatiorum, den römischen Kalender und Anleitung zur croatischen Orthographie.

Paul Jos. Šafařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1864, Friedr. Tempsky, 8°.) II. Illyrisches und kroatisches Schriftthum, S. 282 und 314. [Hier sei auch der Name Lußnik im Artikel Jambressich, welcher im „Biographischen Lexikon“, Bd. X, S. 62 steht, berichtigt. Franz Sartori in seiner „Historisch-ethnographischen Uebersicht der wissenschaftlichen Cultur u. s. w. des österreichischen Kaiserstaates“ macht S. 90 aus unserem Franz Šušnik einen Franz Lußnik.]