Aufopfernde Freundschaft eines Hundes

Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Aufopfernde Freundschaft eines Hundes
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 624
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1867
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Blätter und Blüthen
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Bearbeitungsstand
fertig
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[624] Aufopfernde Freundschaft eines Hundes. Das Michigan Journal enthält folgende ansprechende Mittheilung: In der vorigen Woche ereignete sich in der Nähe von Fort Wayne ein Vorfall, der seiner Seltenheit wegen wohl verdient, veröffentlicht zu werden. An der River Road, dem Fort gegenüber, wohnt der Musicus John Müller, ein ehemaliges Mitglied der Bande des vierten Infanterie-Regiments. Derselbe besitzt eine kleine Pinscher-Hündin, die er im Hintertheile des Hauses angebunden hatte. Das Thierchen riß sich los, sprang mit seinem Strick durch’s Fenster und lief davon. Da jedoch das Hündchen des Abends nicht zurückkam, so dachte Müller, es sei aufgefangen und getödtet worden. Zwei Häuser von Müller entfernt wohnt ein Schmied, Namens Wilhelm Bohne; dieser besitzt ebenfalls einen Hund von derselben Race. Man bemerkte mehrere Tage, daß dieser Hund Alles, was er von Eßwaaren bekam, statt es zu verzehren, nach dem Walde trug. Der Hund lief sogar in ein Nachbarhaus und gab durch übertriebenes Wedeln zu verstehen, daß er etwas wünschte. Die Bewohnerin des Hauses sagte zu dem Hunde: „Jack, ich habe nichts für dich wie trockenes Brod,“ und indem sie es dem Hunde hinreichte, fuhr dieser in der größten Hast darnach, lief aus dem Hause und dem Walde zu. Dies sonderbare Benehmen erregte Aufmerksamkeit, und man besprach sich, das nächste Mal dem Hund zu folgen. Am nächsten Tage, als der Hund seine Ration bekam, lief er wieder dem Walde zu, und Frau Bohne, sowie Müller’s Knaben folgten ihm, und zwar eine große Strecke. Da sie in den Wald kamen, fanden sie Müller’s kleine Hündin mit dem Strick im Gebüsch dermaßen verwickelt, daß sie nicht loskommen konnte, und der treue Jack hatte sie vier Tage lang mit Aufopferung seiner eigenen Rationen gefüttert, denn als Müller’s Hündchen gefunden wurde, war es dick und fett, der arme Jack jedoch war so abgemagert, daß man die Rippen sehen konnte.