Auf dem Schwarzwalde
O Schwarzwald, meiner Heimath Zier,
Du meine Herzenslust,
Wie bin in deinem Schooß’ ich mir
So vieler Freud’ bewußt!
In früher Einsamkeit;
Denn hier wird mir so leicht das Herz,
Die Brust so frei und weit.
Durch Schluchten, wo der Waldbach wühlt,
Wo doch das Herz so wohl sich fühlt
Und gar so gerne säumt.
Und oben endlich, – keine Spur
Vom Menschentreiben mehr; –
Begrüßt mich hier, so hehr.
Im Morgenrosenlicht die Höh’n,
Umweht von frischer Luft,
Mit ihrer Pflanzenwelt so schön
Die Waldeshallen grün bedacht,
So wundersam durchrauscht,
Als spielten Geister hier mit Macht
Die Harfen unbelauscht.
In ihrem dunkeln Glanz;
Was flüstern sie im Morgenhauch
Beim leichten Wellentanz?
Dort unten an der Berge Hang
Im Schlummer noch; kein Glockenklang,
Noch keines Menschen Laut!
Und fern verschwommen das Gefild,
Nur lichter hier und dort;
Sich wechselnd immerfort.
Jetzt durch des Morgens Gluthen bricht
Der erste gold’ne Strahl,
Und nun ergießt ein Meer von Licht
Da, was mich etwa noch bedrückt
Von Sorgen menschlich klein,
Vergessen ist’s und hochentzückt
Jauchz’ ich in’s Land hinein.
Der Freuden viel bewußt,
O Schwarzwald, meiner Heimath Zier
Du meines Herzens Lust!