Arthur Müller’s letztes Gedicht

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Titel: Arthur Müller’s letztes Gedicht
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aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 348
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1873
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[348] Arthur Müller’s letztes Gedicht. Wiederum ist ein geist- und phantasievoller Mitarbeiter der Gartenlaube zu den Todten gegangen: durch eigene Hand starb zu München am 10. April d. J. der Dichter Arthur Müller. Die Leser der Gartenlaube erinnern sich gewiß noch der lebensvollen Aufsätze über das Luther-Denkmal zu Worms und über den Chiemsee, sowie anderer interessanter Artikel aus der Feder dieses talentvollen Schriftstellers. Wir glauben das Andenken desselben nicht besser ehren zu können als durch den wenn auch verspäteten Abdruck des nachfolgenden schwungvollen Sonettes, welches er wenige Stunden vor seinem freigewählten Ende niederschrieb. Das Sonett lautet:

Allmutter Erde – Deinen Sohn nimm auf!
Aus all dem Elend, der engherz’gen Kleinheit,
Der außen um mich kriechenden Gemeinheit,
Wie sehn’ ich mich, zu enden meinen Lauf!

Allmächtig zieht es mich hinaus, hinauf,
Mein Ich will lösen sich in der Alleinheit,
Und für den frischen Odem der Allreinheit
Schlag’ ich – wie gern! – dies Dasein in den Kauf!

Ich that mein Tagewerk! Ich hab’ gestritten
Für Schönheit, Wahrheit, Freiheit, und gelitten!
Was dieser wundenreiche Kampf mir läßt,
Ist einst’ger Kraft doch nur ein schaler Rest.
Allmutter Erde, gieb dem Müden Ruh’
Und laß ihn endlich wieder werden – Du!