Textdaten
Autor: Taras Schewtschenko
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Titel: An N. I. Kostomarov
Untertitel:
aus: Франко І. Твори. Т. 52., S. 767–768
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1882
Erscheinungsdatum: 2008
Verlag: Наукова думка
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Erscheinungsort:
Übersetzer: Iwan Franko
Originaltitel: „Н. Костомарову“
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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[767]
An N. I. Kostomarov


Die frohe Sonne taucht’ hinab
Ins ros’ge Frühlingswolkengrab.
Schon reichte man den Abendtschaj
Dem armen Volk der Zitadelle.

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Die Schildwach’ wurde abgelöst,

Die Bajonetten blitzten helle.

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An diese Tür, so fest verriegelt,

An dieses Gitterfensterlein
Gewöhnt’ ich mich bereits ein wenig;

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Sogar um meine alte Pein,

Um jene lang vergoßnen, bittern,
Ach, lang begrab’nen, blut’gen Tränen
War mir nicht leid, ob auch so reichlich
Sie flossen hinter diesen Gittern,

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Ob auch kein grünes, frisches Blatt

Ihr ödes Grab geschmücket hat.

Doch meiner Heimat dacht’ ich nun:
Wen ich und wann daheim verlassen?
Der Vater und die Mutter ruhn

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In Särgen tief. Und kaum zu fassen

In seiner schwarzen Traurigkeit
Stach in die Brust mich der Gedanke:
Nein, niemand denkt jetzt an dein Leid!

Da sah ich, Bruder: deine kranke

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Geliebte Mutter wankt vorbei;

Die Wangen fahl und eingefallen,
Wankt sie, als ob nach Todesqualen
Vom Kreuz sie abgenommen sei.

O Dank dir, Gott! Dank will ich bringen

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Dir bis zu meinem letzten Hauche,

Daß meinen Kerker, meine Ketten,
Mit niemand ich zu teilen brauche!