Amor, che muovi tua virtù dal cielo
So, wie die Sonne blinkt,
Die dort am leuchtendsten den Sieg erringt,
Wo ihre lichten Strahlen Edles finden;
So, holde Herrin, weicht
Vor dir, was jedem Herz zur Schmach gereicht.
Schnell kannst du Groll im Kampfe überwinden;
Aus dir muß alles Gute sich entbinden,
Und ohne dich erstirbt,
Was uns zu edlem Tun an Kräften eigen.
Auch ein Gemälde kann in finstrem Raum
Ja seinen Wert nicht zeigen,
Stets hast du meinem Herzen Licht gegeben,
Wie Sonnenglanz dem Stern,
Vom ersten Augenblick, da dir als Herrn
Der süß und hold mich lehrt:
Mein Blick sei schönem Wesen zugekehrt,
Und um so lieber, wenn kein Reiz ihm fehle.
So schaute ich und merkte bald: es stehle
Fängt sie mich und entfacht
Mir eine Glut, wie Wasser spiegelnd flimmert.
Denn als sie kam, auflohten deine Flammen,
Darin sie mir erschimmert,
Wie schön sie ist, wie edel ihr Gebaren,
Wie liebreich und wie gut!
So schmückt die Phantasie, die nimmer ruht,
Sie in dem Geist, darin ich sie behalten.
Was so erhaben ragt; –
Nein, deiner Macht sei Dank, wenn mehr sie wagt,
Als Kräfte von Natur jemals gestalten.
Durch Schönheit lehrt sie deiner Stärke Walten,
Was uns wohl würdig’ heißt.
Für Feuer zeugt der Sonne lichte Helle,
Das ihr nicht Kräfte raubt noch auch entfacht,
Und doch an andrer Stelle
Darum, du Herrin, die so reich an Hulden,
Daß nirgends weit und breit
Wohl Güte lebt in Adels stolzem Kleid,
Die nicht allein aus deiner Hoheit rinne:
Und gib dem Mitleid Raum;
Denn deine Glut bedrängt (ich trag’ es kaum!)
Durch ihre Schönheit mir ja Herz und Sinne.
Du darfst nicht zugestehn,
Daß ihre Jugend mich zum Tode führe.
Sie weiß ja nicht, wie ihre Schönheit blinkt,
Welch heiße Lieb’ ich spüre
Wenn du mir hilfst, wird’s dir viel Ehre bringen
Und mir reichen Gewinn.
Ach, ich erkenn’ es wohl: ich kam dahin,
Wo ich mein Leben nimmer kann beschützen;
Mit einem Feinde, den
Sie lebend werden schwerlich wohl bestehn,
Willst du sie nicht durch deine Gnade stützen.
So lasse sie auch deine Macht doch nützen,
Denn wahrlich, es gebührt
Ihr wohl, teilhaftig jeden Gut’s zu werden
Als einer, die vom Himmel war geschickt,
Um jeden Mann auf Erden