Am Allan-Strom
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Am Allan-Strom.
Am Allan-Strom ging einsam ich,
Der Abend kam herangezogen;
Der Wind leis durch die Büsche strich
Und ließ den Roggen leise wogen.
Und fühlte all’ die süßen Triebe;
Aus stillem Wald das Echo klang –
O, Annie, wie ich Dich doch liebe! –
[72] O, stille Laub’ von Geisblatt du,
Kein Nachtspuk stör’ die heil’ge Ruh’,
Des Platzes, wo ich ihr begegnet. –
Ihr Köpfchen lag an meiner Brust,
Sie sagte: „Ich bin Dein für immer!“
Und schwuren, ach, zu scheiden nimmer.
Der Frühling schwelgt im grünen Hag,
Der Sommer folgt mit Lust der Herde;
Wie schön des Herbstes klarer Tag,
Doch keinen Winter hat das Herz,
Es bleibt in einem ew’gen Glühen,
Wenn, bei der Maid, in sel’gem Schmerz,
Uns Wonnerausche heiß durchziehen.