Allgemeiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1856/8)

Textdaten
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Autor: Ernst Keil
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Titel: Allgemeiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 112
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Allgemeiner Briefkasten.
Eingesandte Gedichte.

L. P. in W. Wenn es nicht zugleich andere Bestimmung hätte! – Joh. F. in R. Trotz einzelner großen Schönheiten geht der Romanze die Verständlichkeit des Zusammenhanges ab, wie sie ein größeres Publikum verlangt. Weitere Produkte Ihrer sangvollen Muse, wenn sie jenem Mangel ausweichen, wären willkommen. – W. H. in B. Die guterfundene Aufschrift läßt viel erwarten. Leider daß das Sujet ein wenig trivial, der Held ein Narr und die Heldin gar zu bös ist. – Dr. W. in Mor. Respekt! Vielleicht bringen wir später eins der erzählenden unter den Gedichten. – Ad. Mlhn. in L. Wäre auch Ihr Name genannter: Ihre Gedichte blieben darum – von gleichem Werth. „Mehr Inhalt, weniger Form!“ Talent zu letzterer ist unverkennbar. – Fritz K. in G. Ihre Versuche sind ansprechend, doch nicht für größere Oeffentlichkeit. Ihre Muse zeigt sich empfindsam, aber etwas spießbürgerlich, bei allem Gemüth, aller reellen Gesinnung. – E. R. in B. Auch Sie zeigen in Ihren Versen mehr Charakter als Phantasie; man dichtet aber vielmehr mit dieser als mit jenem. – J. E. in H. Lyrik ohne Laune mundet heut wenig mehr; darum entsprächen Ihre Sänge auch unserm „Geschmack“, genügten sie doch nicht den Anforderungen unsers Publikums. – F. in Schl. „Luther in Worms“ hat keinen recht wirkungsvollen Ausgang, sonst könnte es schon zusagen; das Andere ist nicht neu in der Idee. – „Berichte über amerikanische Verhältnisse“, wenn Sie der Sache irgend neue Seiten abgewinnen, dürften erwünscht sein. – Al. M. in M. I. u. II. haben dürftigen Sinn und mangelhafte Diction. In der breit großen „Ballade“ steckt offenbar nichts als der verballhornte Tannhäuser! – F. B. poste rest. Wiesb. Stumpfer Weltschmerz, mattbeschwingte Andacht. – Chiffre B. L. Poststempel Carlsruhe. „Man bitte um einige Worte Kritik“ –  ? Die bei der Prüfung an den Rand gesetzten Ausrufzeichen erdrücken Ihr Manuscript. „Arm - Marie“ ist ein trauriger Abklatsch von Bürger’s hochtragischer Lenore. Hören Sie sich selber:

An den vollen schönen Busen
Drücket Wilhelm seine Stirn’,
Dabei mit dem kleinen Fingern
Kitzelt ihn die lose Dirn’! (Oho!)

Oder:

Guter Gott, ich bete selten (sic!
Drum erhöre mein Gebet (darum!)
Träufle Segen auf das Fleckchen (sehr gut!)
Wo das Alpenröschen steht. –

Auguste P. in H.. Wie alt sind Sie, m. Fr., wenn es nicht unbescheiden ist, zu fragen. Gewiß noch recht jung?Liv. F. hier. Brav! Fahren Sie fort so! Wir gedenken Ihre „Wahlstatt“ zu benutzen. – K. Ch. in S. Ihre kecke Mahnung hat uns nicht mißfallen, ertheilen Ihnen nur auf’s Neue die Antwort aus Nr. 15 v. Jahrg. Diesmal dürfte sie sich – respective – bewahrheiten. – Ferd. B. in Fr. Vielen könnte geholfen werden, wär’ es Einem möglich, Allen zu dienen. Ihre satyrischen Sächelchen sind zu weiterer Prüfung zurückgelegt, vielleicht daß eins davon zu gebrauchen ist. – E. W. M. in O. bei S. Sie werden direkte Antwort empfangen haben?