Ach welt din hohſte wunne

Textdaten
Autor: Otto zem Turne
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ach welt din hohſte wunne
Untertitel:
aus: UB Heidelberg 194v
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 13. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Heidelberg
Kurzbeschreibung:
In Originallettern. Vergleiche auch Ach welt din hohste wunne mit aufgelösten Lettern.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[194v]

Ach welt din hohſte wunne
git doch vil ſender noͤte·
din ſpiegel lichte ſūne·
iſt wibes nam· doch tůt ir mūdes roͤte
gewald an ſenden die dú mīne twīget·
ach got het ich fúr ſterben·
mit einem rotem munde· doch gedinget·

Ich fúrcht in iamer ſterben
nach also liechtem ſchine·
es moͤcht ein land verd̾ben·
vn̄ tet ir vngenad· an im dú fine
als ſi an mir begat· des lid ich kumb̾·
ǒwe das ſich dú reine·
v̾ſchuld an mir des fúrchtet ſêr ich tumber·

Nein reine frucht din ſchoͤne·
ſol nicht alſo gedihen·
din wibes zuht nicht hoͤne·
an mir wez wil din guͤte mich nu zihen·
ſid mich in banden hat· din wiblich bilde·
ǒch iſt min dienſtlich trúwe·
durch dich allein nu alle vꝛǒwen wilde·

Owe was red ich tumber
min dieneſt hat nicht krefte
als ein durch ſlagen ſumber·
hal er noch ie da her bi Ritterſchefte·
tůt ſi mir nicht genaden mit ir hulden·
ſo ist min recht gar kleine·
es lege dan̄ an min̾ trúwe ſchulden·

Sol ich der nicht genieſzen·
ſo mag ich wol v̾derben·
doch wil mich nicht verdꝛieſzen·
ſol ich dur ſi in ſenden noͤte ſterben·
ane bîcht wil ich nicht hinnā ſcheiden·
ſi iſt mir fúr min ſele·
die red' bicht ich wol mit tuſent eiden·

Hab ich der ſúnde·
des růche got vergeſzen·
wand er gab mir ze kúnde·
die zarten dú mich ſenden hat beſeſzen·
ſuſt hat er ſchuld ein teil an minē můte·
wand der geſchůf die klaren
ſo wandels fri· das ſi nie meil berůte·

Ach got wie hat din guͤte·
geleit ſo hohe ſtúre·
an ſi vnd ir gemuͤte·
ward ie uf erd ein bilde ſo gehúre·
des wen ich nicht ſi treit in engels wiſe·
geberde lib můt ſinne·
die klaren ich fúr alle vꝛǒwē pꝛiſe·

Wol mich der wol getanen·
wie das ich lide kumber
durch ſi wil ich mich anen·
vil miſſetat dú mir doch wurde krumber
nach tode dan̄ das ich die lieben meine·
fúr all d̾ welte wun
iſt mir dú zart in hertzen alterſeine·

Ich gdar nit wol gedenken
was liebes ich gewūne·
woͤlt ſi min truren krenken·
ich voͤꝛchte mir der ſinne gar zerrūne
man ſeid das man [von] leide nicht v̾derbe
git mir dú lieb ir hulde·
ich fúrcht dc ich von rechten vꝛoͤdēn ſterbe·

E doch wolt ich es wagen·
mir tůt ſo we ir ſtrenge·
das mich ir můs betragen·
e das ichs woͤlte liden· doch die lenge·
ich wolt e· das ſi mich vmbe vienge·
vn̄ ân ir guͤte ſchulde·
ein tot an liebes arm an mir ergienge·

Das muͤſte ſi beweinen·
doch von ir wibes guͤte·
vn̄ ſenften můt erſcheinen·
nach tod an mir· ſuſt ken̄ ich ir gemuͤte·
das ſi ze ſtund ir ſtrēge lieſz erwīden·
ſuſt trag ich hohgedinge·
min tot̾ lib mag noch genade vinden·