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Artikel „Zymbrecht, Mathias“ von Rudolf Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 577–578, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zymbrecht,_Mathias&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 23:18 Uhr UTC)
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Zymbrecht: Mathias Z. (Zimbrecht, Simbrecht), Maler, geboren zu München 1636, † in Prag 1680. – Die Auskunft über den Bildungsweg dieses für seine Zeit bedeutenden Künstlers ist beschränkt auf die zeitgenössische Mittheilung, daß er sich in Italien ausbildete, dann in Prag niederließ, wo er 1667 in der Neustadt das Bürgerrecht erlangte, später Mitglied und Vorstand der Maler-Confraternität wurde. – In seinen Werken wird ein verständiges Studium Rafael’s erkennbar; sowohl in der Art der Composition wie der formellen Schönheit der Köpfe und Leiber, ingleichen der geschmackvoll angeordneten Gewandungen. Nach den reichlich für Prag geschaffenen, meist großen Kirchengemälden, läßt sich auch auf die Beliebtheit des Künstlers schließen.

Als noch vorhanden vermochte ich sicher zu stellen: In der „Carmeliterkirche“, St. Maria de Victoria (Prager Kleinseite) das zweite Altarbild links: Christus umgeben von Engeln, zu ihm aufschwebend St. Johann vom Kreuze, [578] begleitet von Engeln; unten knieen Carmelitermönche. Es trägt den Namen Zymbrecht’s und die Jahreszahl 1669. An der Kanzel sind noch die Halbfiguren von St. Johann vom Kreuze und St. Theresia vorfindlich. – Die St. Stephanskirche in der Neustadt besitzt am Hochaltare die Steinigung St. Stephan’s, im Giebel die hl. Dreifaltigkeit; in der sogen. Cornel’schen Seitencapelle die Kreuzabnahme, St. Veronica im Altargiebel. – In der Kirche bei St. Heinrich befindet sich in der Barbara-Kapelle das diese Heilige vorstellende Bild. – Ein für die vormalige St. Nikolaikirche – auf der Altstadt – von Z. gemaltes „jüngstes Gericht“ ist – unbekannt wohin – abhanden gekommen; ebenso das St. Joseph-Bild in der ehemaligen Magdalenenkirche (jetzt Gensdarmerie-Kaserne); Christus am Kreuze, in der aufgehobenen Kreuzkirche; ferner: Mutter Gottes, Heimsuchung Mariae und hl. Familie, in der einstigen Hibernerklosterkirche. Gleich erfolglos blieb die Forschung nach den in der Prager Galerie, bis zu der vom Akademiedirector Ruben 1844 veranlaßten „Ausscheidung“, befindlichen drei Gemälden von Z. Das alte Verzeichniß vom Jahre 1835 führt sie unter folgenden Titeln an: „Elisabeth begrüßt die sie besuchende Jungfrau Maria“; „Eine heilige Familie“; „Die Jungfrau Maria wird von ihren Eltern im Lesen unterrichtet.“ – Zwei davon führt Dlabacz als der Hibernerkirche entnommen an (vergl. oben). Außerdem verzeichnete Dlabacz noch einen „St. Daniel“ in der St. Kastuluskirche; St. Thaddäus in der Domkirche; auch „ein hohes Altarbild in der Decanalkirche zu Kolin“, welches ein Raub der Flammen geworden; schließlich mehrere unbenannte Gemälde für den Grafen Wenzel v. Michna; „Jesus als Knabe unter den Schriftgelehrten“ und „Jesus, wie er die Verkäufer aus dem Tempel trieb“, für den Prager Weihbischof, Grafen Rudolf v. Spork.

Dlabacz, Künstler-Lexikon für Böhmen. – Nagler, Künstler-Lexikon. – v. Waagen, Gesch. d. deutsch. u. niederländ. Malerschulen. – Müller-Klunzinger, Künstler aller Zeiten etc. – Eigene Forschungen.