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Artikel „Zincken, Karl Johann“ von Karl Alfred von Zittel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 315–316, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zincken,_Karl_Johann&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 12:50 Uhr UTC)
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Band 45 (1900), S. 315–316 (Quelle).
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Zincken: Karl Johann Z., Oberbergrath in Bernburg, geboren am 13. Juni 1790 zu Seesen in Braunschweig, studirte in Clausthal Bergwissenschaft und trat von 1810 bis 1813 als Hüttenbeamter in die Dienste des damaligen Königreichs Westfalen. Nach kürzerem Aufenthalt in Königshütte, Clausthal, Wiede und Rothehütte wurde er nach Wiederherstellung der alten Territorien braunschweigischer Bergrevisor in Blankenburg am Harz. 1820 als Bergrath nach Anhalt berufen, wurde er später Director des anhaltischen Berg- und Hüttenwesens und führte als solcher mancherlei Verbesserungen im Betrieb und in der Aufbereitung der Erze ein. 1845 feierte er sein 25jähriges Dienstjubiläum in Anhalt und verlegte 1848 seinen Wohnsitz nach Bernburg. Nach [316] mehreren schweren Schicksalsschlägen in seiner Familie ließ er sich halb erblindet in Ruhestand versetzen und starb am 19. März 1862 in Bernburg. Trotz angestrengter amtlicher Thätigkeit beschäftigte sich Z. eifrig mit mineralogischen und geologischen Studien. Er betheiligte sich an Strombeck’s Uebersetzung der Breislak’schen Geologie, gab 1820 Eschwege’s Reise nach Brasilien heraus und verfaßte 1825 sein erstes selbständiges geologisches Werk „Der östliche Harz, mineralogisch und bergmännisch betrachtet“ mit einer geognostisch-bergmännischen Karte (Braunschweig 1825). Darauf folgte eine Abhandlung über die Granitränder der Gruppe des Ramberges und der Roßtrappe (in Karsten’s Archiv 1832). Eine größere Anzahl von kleineren Mittheilungen beziehen sich auf Mineralien des Harz und künstliche Hüttenproducte, sowie auf Mineralvorkommnisse in Brasilien und Chili. Z. ist der Entdecker des Zinckenit, des Plagionit und des Kupferantimonglanzes; er wies Gold und Palladium in den Selenerzen von Tilkerode nach und beschäftigte sich viele Jahre hindurch mit dem Studium der Erzgänge, deren Veröffentlichung leider nicht erfolgte.

Rammelsberg, Zeitschr. d. deutschen geolog. Gesellsch. 1862. XIV, 251.