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Artikel „Zepelin, Constantin von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 45 (1900), S. 70–71, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zepelin,_Constantin_von&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 14:19 Uhr UTC)
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Zepelin: Constantin Gottlieb Leberecht von Z., königlich preußischer General der Infanterie, am 11. April 1771 zu Güstrow im Herzogthume Mecklenburg-Schwerin geboren, der sechste unter den neun Söhnen des kurhannoverschen Hauptmanns v. Z., von denen zwei in Württemberg Minister wurden (s. unter Zeppelin), zwei als preußische Officiere in den Befreiungskriegen fielen, trat am 17. Februar 1787 als Gefreitercorporal beim Infanterieregimente von Scholten (Nr. 8) in den preußischen Heeresdienst, wurde 1790 Officier, bald darauf Regimentsadjutant, war bei Ausbruch des Krieges vom Jahre 1806 gegen Frankreich Stabscapitän, wurde im Feldzuge des nächstfolgenden Jahres dem russischen Heere als Colonnenführer (Generalstabsofficier) überwiesen und für die von ihm geleisteten guten Dienste durch Verleihung des Ordens pour le mérite ausgezeichnet. Bei Neubildung der Armee nach dem Frieden als Major und Bataillonscommandeur in das Leibregiment versetzt, stand er mit diesem zu Berlin in Garnison, als am 28. April 1809 Schill sein Husarenregiment aus dem Thore führte, um den Kampf gegen die Fremdherrschaft aufzunehmen. In der Frühe des nächsten Tages sandte General v. L’Estocq, der Gouverneur der Residenz, Z. jenem nach, um ihn zur Rückkehr zu bewegen; es gelang ihm aber nicht, Schill zu einer Aenderung seines Entschlusses zu vermögen; von Belitz, wo er ihn erreicht hatte, kehrte Z. unverrichteter Sache heim. Mit dem genannten Regimente nahm er am Feldzuge des Jahres 1812 gegen Rußland in Kurland theil, bei Ausbruch der Befreiungskriege wurde er am 26. März 1813 zum interimistischen Commandeur desselben ernannt und an der Spitze desselben am 19. Mai im Gefechte vom Königswartha-Weißig sowie am 3. October, als er [71] im Treffen bei Wartenberg das Regiment über die Elbdämme führte, verwundet. Das letztere gehörte zur Brigade Horn, deren Führung Z. zeitweise übernahm. Den Feldzug von 1815 machte dieser als Oberst und Brigadecommandeur im 3. Armeecorps unter General v. Thielmann mit. In der Schlacht bei Ligny, am 16. Juni, stand er bei Sombresse auf dem äußersten linken Flügel, welcher seinen Platz bis zum Abend behauptete, dann deckte Z. als Führer der Nachhut den Rückzug nach Wavre; am 18. verwehrte er hier in glänzender Weise dem Marschall Grouchy die Dyle zu überschreiten und trug dadurch in hervorragender Weise bei, daß letzterer dem Entscheidungskampfe bei Waterloo fernbleiben mußte. 1813/14 hatte er beide Classen des Eisernen Kreuzes erworben, jetzt erhielt er das Eichenlaub zum Orden pour le mérite. Nach Friedensschluß organisirte er zunächst die Erfurter Landwehrbrigade, war dann Commandeur der 16. Infanteriebrigade, wurde 1818 Generalmajor, 1825 Commandeur der 5. Division und erster Commandant zu Stettin, befehligte 1831 einen der Abschnitte an der polnischen Grenze und entwaffnete dort einen Theil der übertretenden Insurgenten, ward im nämlichen Jahre zum Generallieutenant, bei seinem 1842 erfolgenden Ausscheiden aus dem Dienste zum General der Infanterie befördert und starb am 25. December 1848 in Stettin.

L. Fromm, Geschichte der Familie v. Z. Schwerin 1876. – v. Horn, Geschichte des königlich preußischen Leib-Infanterieregiments bis zum Jahre 1858. Berlin 1860.