ADB:Zeidlmayr, Venerandus
[782] Ordens des hl. Franciscus“ (München 1728); „Lebensbeschreibung des hl. Jakob de Marchia und Franz Solanus aus dem Franciscanerorden“ (München 1728); „Leben der hl. Margarita von Cortona“ (München 1729); „Geistliche Uebungen und Betrachtungen“ (München 1731; 2. Aufl. 1737); „Ein Büchlein zur andächtigen Besuchung des hl. Kreuzweges“ (München 1736). Ferner gab er heraus die „Reisebeschreibung des baierischen Franciscaners P. Valentin Rist“ (München 1736).
Zeidlmayr: Venerandus Z., Franciscaner, † zu München am 17. März 1746. Z. war aus Berchtesgaden gebürtig. Er widmete sich ursprünglich der Rechtswissenschaft, die er in Salzburg studirte, und wurde Rath und später Kanzler (Kanzleidirector) des Fürstpropstes von Berchtesgaden, in welcher Eigenschaft er sich den Ruf eines hervorragenden Rechtsgelehrten erwarb. In reiferen Jahren aber wandte er sich der Theologie zu, legte sein Amt nieder und ließ sich im J. 1715 zum Priester weihen. Bald darauf, am 6. October 1715, trat er in den Franciscanerorden ein, im Alter von 45 Jahren. Auch im Orden entfaltete er eine seiner besonderen Begabung entsprechende unermüdliche Thätigkeit; vor allem übernahm er die Arbeit, das Archiv der bairischen Ordensprovinz zu München zu ordnen; ebenso brachte er das Archiv des Klosters der Clarissen am Anger zu München in Ordnung. Zeitweilig versah er die Aemter eines Custos und Definitors der Provinz und wurde Provinzchronolog. Die Wahl zum Ordensprovinzial lehnte er aus Demuth ab. – Z. verfaßte mehrere Schriften zu Erbauungszwecken: „Ein Büchlein zum Gebrauch des dritten- Vigilius Greiderer, Germania Franciscana, T. II (1781), 403, 425 s. – Cl. A. Baader, Lexicon verstorbener baierischer Schriftsteller, Bd. I, 2, (1824), S. 358 f. – P. Minges, Geschichte der Franciscaner in Baiern (München 1896), S. 150.