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Artikel „Wustlich, Otto“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 371–372, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wustlich,_Otto&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 19:37 Uhr UTC)
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Wustlich: Otto W., Porcellan-, Landschafts- und Bildnißmaler, geboren am 23. März 1819 zu Pfaffendorf (Unterfranken), kam 1836 in die Kunstanstalt von H. C. Schmidt in Bamberg, wo er als Autodidakt sich in der Porcellanmalerei übte, welcher er noch bei seiner Uebersiedelung nach München seit 1840 beinahe ausschließlich oblag. Mit beharrlichem Fleiße brachte er es [372] zu ganz vorzüglichen Leistungen. König Ludwig I., welcher ihn außerordentlich schätzte, ließ durch W. nicht allein ein Speiseservice malen, sondern auch viele der kostbarsten Bilder der alten Pinakothek, darunter Raphael’s Madonna Tempi und dessen angebliches Selbstbildniß (jetzt als Bindo Altoviti’s Porträt erkannt), die einen Früchtekranz tragenden Kinder von Rubens u. s. w. auf Porcellanplatten copiren, eine eigene Sammlung, welche mit den ähnlichen Arbeiten anderer Porcellanmaler einen Saal in den Parterreräumen der Neuen Pinakothek füllt. Der königliche Mäcen beschenkte den Künstler mit einem nahe bei den Propyläen gelegenen Bauplatz, woselbst sich W. ein behagliches Heim gründete. Auf der Weltausstellung zu London 1851 erhielt W. die große goldene Medaille (in Bronze), 1854 wurde er Staatspensionär der k. b. Akademie der Künste. Zur Abwechselung pflegte W. auch das Porträt (darunter z. B. das Bildniß des nebenbei als Schriftsteller bekannten Generals v. Hailbronner [1856, lithographirt von O. Patzig]), und die Landschaft; noch 1870 brachte er eine ganze Serie von kleinen Waldbildern in den Kunstverein. Bald darauf verkaufte W. sein Haus und zog sich in die ländliche Abgeschiedenheit des bairischen Waldes zurück, wo er am 8. April 1886 zu Schönberg (bei Wunsiedel) verschied.